Ursprung und Bedeutung des Allodiums
Im Mittelalter lag das Allodium, auch als Dominicale oder später als Vorwerk bezeichnet, dem zentralen Sitz der Burg vorgelagert. Häufig lebten dort auch Angehörige der ritterlichen Familie. Das heute allgemein als „alter Pfarrhof“ bekannte Gebäude war ursprünglich das Allodium des benachbarten Schlosses. Neueste bauhistorische Untersuchungen legen jedoch nahe, dass es möglicherweise sogar der erste Adelssitz an diesem Ort war.
Zwei Schlösser in Cronheim?
Das Schloss in Cronheim blickt auf eine bewegte Geschichte zurück – nur: auf welche genau? Denn vieles deutet darauf hin, dass es einst nicht nur ein, sondern zwei Schlösser gegeben haben könnte. Wie
spannend wäre es, könnten uns die Mauern davon erzählen – oder gar ein Lied davon singen! Doch auch wenn sie stumm bleiben, sprechen sie dennoch zu uns. Mit Neugier und Faszination lesen wir die
Zeichen, die sie uns hinterlassen haben – Spuren, die wir in einer neuen baugeschichtlichen Theorie zusammengefasst haben.
"Der Bezirk Mittelfranken spricht alljährlich den Bürgerinnen und Bürgern sowie Institutionen, die sich durch besondere denkmalpflegerische Leistungen verdient gemacht haben Dank und Anerkennung aus". Mit diesen Worten wurden wir darüber informiert, dass sich die Jury dieses Jahr dazu entschieden hat, unsere Arbeiten am ehemaligen Pfarrhof in Cronheim mit dem Denkmalpreis Mittelfranken 2021 zu würdigen. Darüber sind wir sehr glücklich und stolz! Die Ehrung fand am 13. Mai 2022 im Fränkischen Freilandmuseum statt.
Vision: Wir geben dem wohl bereits um 1140 errichteten „alten Schloss“ – später als Wirtschafts- und Pfarrhof genutzt – seine weitgehend vergessene historische Identität zurück. Das 1749 vom fürstbischöflichen Baumeister, Hofbildhauer und Architekten Matthias Seybold im Stil des Spätbarock umgebaute Herrenhaus soll zu einem architektonischen Schmuckstück der Gemeinde Cronheim werden und die lange Geschichte des Ortes würdevoll repräsentieren.
Mission: Die geplante Sanierung erfolgt in enger Abstimmung mit den zuständigen Denkmalbehörden des Freistaats Bayern sowie erfahrenen Fachfirmen. Unser Leitprinzip lautet: Reparatur vor Austausch. Ziel ist es, den größtmöglichen denkmalpflegerischen und handwerklichen Erfolg zu erzielen – mit Respekt vor der historischen Substanz und Blick auf eine nachhaltige Zukunft.
Denkmalgeschützte Immobilien – eine echte Alternative
Die Immobilienpreise sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Bezahlbaren Wohnraum zu finden, wird zunehmend schwieriger.
Eine oft unterschätzte Alternative zum Neubau oder dem Kauf einer konventionellen Immobilie ist der Erwerb eines denkmalgeschützten Gebäudes.
Viele Menschen schrecken vor den Auflagen und vermeintlichen Risiken einer Sanierung zurück – dabei sind solche Immobilien in manchen Fällen überraschend günstig zu haben. Und: Auch in einem Denkmal muss man nicht auf modernen Wohnkomfort verzichten. Zentralheizung, modernes Bad, Einbauküche – all das lässt sich meist problemlos realisieren.
Der beste erste Schritt ist das offene Gespräch mit der zuständigen Denkmalschutzbehörde. Dort erfährt man schnell, was möglich ist – und was nicht. Unsere Erfahrung zeigt: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Denkmalämter sind oft sehr kompetent und beraten engagiert und lösungsorientiert. Fragen kostet in diesem Fall wirklich nichts.
Für alle, die darüber nachdenken, ein Stück Kulturerbe zu bewahren und zu neuem Leben zu erwecken, habe ich unten einige hilfreiche Links zusammengestellt. Mit einem Klick auf das jeweilige Landeswappen gelangt ihr direkt zu den Plattformen der Bundesländer, auf denen denkmalgeschützte Immobilien angeboten werden.