Auf dieser Seite möchte ich Informationen über Familien und Geschlechter teilen, die ich bei meinen Forschungen mit einbezogen habe. Speziell die Zeit vor dem 14. Jahrhundert lässt viel Spielraum für Interpretationen, die selbst in neueren Publikationen häufig von alter Sekundärliteratur übernommen wird. Das mag per se nicht schlecht sein. Dennoch gilt Vorsicht zu genießen. Ich habe mir die Arbeit gemacht und meine Forschungen, wenn immer möglich, auf Urkunden und Dokumente aus der Zeit gestützt. Aber auch dies birgt Gefahren, da Urkundenfälschung zur damaligen Zeit nichts außergewöhnliches war. Leicht gerät man dabei auf einen falschen Pfad.
Was ich hier publiziere sind erste Erkenntnisse. Gerne lasse ich mich eines Besseren belehren. Also lieber Leser, nur zu, wenn Du etwas in Frage stellst was ich hier geschrieben habe. Für qualifizierte Diskussionen bin ich immer offen.
ACHTUNG: D E R Z E I T I N B E A R B E I T U N G !
J.P.J. Gewin hat bereits vor Jahren die These aufgestellt, dass die einst im Freiburger Raum beheimatete Familie Geben vom Reichsküchenmeister Heinrich I. von Rothenburg abstammen muss. Bei seinen Forschungen stellte ich Lücken und Fehler fest welchen den von ihm erstellten Stammbaum in einigen Punkten widerlegt. Dennoch scheint seine Theorie im Ansatz richtig zu sein, obgleich dies ganz anders ablief als es von ihm dargestellt wird. Hier möchte ich einige Korrekturen und meine Ansicht publizieren. Wichtig dabei scheint mir den Zusammenhang mit den Herren von Klingenberg darzustellen, den Herr Dr. Gewin völlig außer Acht ließ. Dieses Geschlecht expandierte in den ersten drei Jahrzehnten des 13. Jahrhunderts außergewöhnlich stark indem sich Zweige der Familie in anderen Teilen des Reichs niederließen. Eine Schlüsselrolle bei der sehr komplizierten Zuordung spielen dabei die sehr seltenen Vornamen Iring und Gebeno. Von den "Iringern" habe ich herausgefunden, dass sie über sehr einflussreiche Kontakte im Bistum Würzburg verfügten, aber auch mit dem Bistum Mainz verbunden waren. Auf die Iringer wurde ich durch eine Urkunde vom 1. Juni 1201 aufmerksam worin Iring eindeutig als der Bruder des Reichsküchenmeisters Heinrich von Rothenburg genannt wird. Zwar war auch Gewin diese Urkunde bekannt doch da sie nicht in seine Theorie passte ignorierte er diese mit sehr waghalsigen Behauptungen. Anhand der "Iringer" war es nun möglich den Stammbaum bis zum Beginn des 12. Jahrhunderts in dieser Gegend nachzuweisen. Was jedoch stimmt ist, dass das Freiburger Geschlecht Geben in der Tat von dem ersten Schultheiss Heinrich I. von Rothenburg abstammte. Die Frage jedoch bleibt weshalb der Titel nicht auch Iring verliehen wurde. Den Übernamen Gebino, den wir immer wieder bei den Abkömmlingen des Küchenmeisters finden, liefert einen weiteren Anssatzpunkt zur Erforschung der Herkunft des Freiburger Adelschlecht der Herren Geben. J.P.J. Gewin leitet den seltenen Übernamen Gebino von einer bei Moosburg im Oberbayerischen stammenden Familie her ab und konstruiert über die Grafen von Moosburg eine Abstammung in den Hochadel. Ich möchte an dieser Stelle eine Gegenthese vorstellen. Zwar glaube ich nicht an eine Abstammung aus dem Hochadel, doch ganz unbedeutend waren sie dennoch nicht, obgleich ich sie eher als Ministeriale einordne.
Bei meinen Studien fiel mir auf, dass die ersten tatsächlich gereifbaren Stammväter der "Iringer" in der Zeit um 1100 sich immer wieder im Umfeld der Grafen von Comburg, den Grafen von Bergtheim, den Grafen von Wertheim und Rieneck bewegten und in allerlei Urkunden des Bistums Würzburg zu finden waren. Doch dies passte nicht so richtig in die Theorie Gewins. Dr. Joseph Aschbach lieferte mir in seiner Arbeit "Geschichte der Grafen von Wertheim" einen entscheidenden Hinweis. Er schreibt zum Ort Wertheim: "Urkundlich fest steht , dass, Wertheim im Jahr 1009 dem Bischof von Würzburg gehörte und derselbe mit Bewilligung des Kaisers Heinrich II. den Ort mit dem Marktrechte beschenkte. Da der damalige Bischof Heinrich I. aus dem Hause der mächtigen Grafen von Rotenburg war, so meint man, dass er in Folge von Erbschaft von seiner Familie den Ort Wertheim erhalten habe: denn den Grafen von Rotenburg (Anm. = Comburg) hätte bis dahin derselbe zugehört." Er behauptet zugleich, dass die Grafen von Wertheim und die Grafen von Rieneck gleichen Ursprungs sind. Wen er genau mit Graf Udo meint, von dem die Wertheimer und die Grafen von Rieneck abstammen sollen, ist nicht ganz klar. Wenn er eventuell Udo mit Otto von Babenberg gleichsetzt macht diese Herleitung für mich Sinn. Er würde damit der Theorie J.P.J. Gewins einen Schritt entgegen kommen der die "Küchenmeister" von den Robertinern abstammen lässt (Popponen). Das wäre jedoch Hochadel was ich für die Küchenmeister jedoch ausschliesse - oder zumindest stark anzweifle. Nichts desto trotz hätten wir somit die Grafen von Comburg/Rothenburg mit den Grafen von Wertheim und Rieneck unter einen Hut gebracht. Die Wertheimer stammten nach heutiger Meinung direkt von den Reginbodonen ab. Die Grafen von Bergtheim waren durch eine einflussreiche Heirat mit den Reginbodonen verwandt. Ihr Stammsitz Bergtheim im ehemaligen Ipfgau lag knapp 10 Kilometer nördlich von Neustadt an der Aisch. Die Ehefrau von Burchard, des ersten bekannten Grafen von Bergtheim, war Beatrix. Sie war die Tochter und Erbin des Mainzer Stadtgrafen Gerhard. Ein entscheidender Hinweis, denn sein Bruder, der ebenfalls Stadtgraf von Mainz war, hiess Gebino. Gebino hatte wohl keine Kinder, denn das Erbe ging alleine an Beatrix, die Tochter seines Bruders Gerhard. Das Paar hatte zwei Kinder. Graf Hermann von Bergtheim und Graf Gerhard II. von Bergtheim und Velburg. In der ersten bekannen Urkunde des Grafen Burchard von Bergtheim aus dem Jahr 1108 übertrug er zu seinem und dem Seelenheil seiner Eltern durch die Hand Gebinos von Uffenheim dem Kloster Michelsberg bei Bamberg Güter zu Richpach (Oberreichenbach). Doch wer war dieser Gebino von Uffenheim dessen Name für unsere Forschung so entscheidend ist? Und wie stand dieser zu den Iringern?
Analyieren wir zu diesem Zweck Urkunden in denen ein Gebino genannt wird und versuchen diese über geographische, sowie Hinweise auf andere Personen jenem Gebeno von Uffenheim, bzw. dessen gleichnamigen Vorfahren zuzuordnen. Erster Namensträger dieses seltenen Vornamens war wohl ein Gepini der um 1030 in einer Urkunde als Zeuge erscheint, worin die Eheleute Meginfrit und Pilatrud sowohl eine Leibeigene als auch ihre eigene Tochter dem Kloster St. Emmeram bei Regensburg zu Eigen gaben. Mit dem Kloster St. Emmeram im Bistum Regensburg treten am der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts die Weilheimer in Verbindung. Deshalb tendiere ich dazu jenen Gepini in den Weilheimern zuzuordnen. Zwischen 1095 und 1135 findet sich speziell eine Urkunde aus dem Jahr 1095 worin ein "Adelpret et frater eius Gebin" genannt werden. Adelbert war einer der Stammnamen der Weilheimer, obgleich zu dieser Zeit Albert ein recht geläufiger Name war und deshalb nicht wirklich zugeordnet werden kann.
Um 1062 findet sich ein Gezini de Wilheim in einer Schenkungsurkunde des adligen Adalbert an das Kloster Benediktbeuren. Dieser Gezini ist wohl jener Gebino von Weilheim den J.P.J. Gewin als Ahnherr ansieht. In einer Urkunde aus der Zeit um 1063 taucht mit Gebeno von Winterbach, ein weiterer Gebino auf. Dieser steht im Zusammenhang mit dem Bistum Augsburg. Dieser Gebino hatte einen Sohn namens Gebehard der ebenfalls in der Urkunde genannt ist. Dies könnte ein Hinweis auf den Mainzer Stadtpräfekten sein. Wie bereits erwähnt hiess dessen Bruder Gerhard. Die Ortschaft Winterbach liegt im Landkreis Dillingen an der Donau ca. 280 KM süd-östlich von Mainz und rund 100 KM nord-westllich von Weilheim und passt daher weder richtig zu Gebino von Mainz noch zu Gebino von Weilheim. Dennoch ist es möglich, dass es sich bei Gebino von Winterbach um Gebino von Weilheim handelt. Die Erklärung dafür liegt beim Bistum Augsburg. Dort war zu dieser Zeit Norbert von Weilheim Dompropst. Für den Mainzer Gebino spräche der Name seines Sohnes.
1066 finde ich eine Urkunde worin ein Gebenonis als Vogt Kaiserin Agnes auftritt als diese Stiftungen an das Naumburger Stift machte. Leider lässt diese Urkunde keine wirkliche Bestimmung vom Herkunftsort jenes Gebinos zu. Es kann sowohl eine Person aus dieser Gegend gewesen sein, es kann aber auch ein Vertrauter von ihr gewesen sein, der sie auf ihrer Reise begleitete. Letzters könnte für Gebino - dem Stadtpräfekten von Mainz zutreffen. Deutlich ist eine Urkunde von 1069. Diese nennt Gebeni prefectus urbis - ohne Zweifel den Mainzer Gebino. Ebenso wird er in Urkunden im Jahr 1071, 1081 und letztmals 1083 genannt. Um 1065 schenkt Noppo, ein Vasall des Bischofs Altwin von Brixen ein Gut in Sankt Georgen. Unter den Zeugen ist ein Gebolf. Hier handelt es wohl um Norbert von Weilheim und dessen Bruder Gebino. Interessant ist eine weitere Schenkung dieses Norberts um das Jahr 1070. Dabei schenkte er ein Gut in Thalhausen und eine Mühle in Ehing bei Laufen an der Salzach dem Sitft Brixen. Jenes Gut hatte er zuvor von Jakob und dessen Ehefrau Oticha erhalten. Diese Oticha war angeblich in erster Ehe mit Graf Poppo von Rott verheiratet. Weitere Urkunden die dem Gebino von Weilheim zugeordnet werden dürfen gibt es aus den Jahren 1071, 1073, um 1074, 1075, 1083 als Gebeno de Rotse, 1085, und um 1098 gemeinsam mit seinem Bruder Adelbert
Eine Schenkung um das Jahr 1079 des Marcuuardus de Uuieri zum Seelenheil seines Vaters Robert und seines Bruders Gebeno an das Kloster St. Emmeram ist nicht einfach zuzuordnen. Dieses Uuieri wird als Weihern im Landkreis Wörth an der Donau zugeordnet. Es könnte sich aber auch um Weyarn an der Mangfall handeln. Dort herrschten die Herren von Falkenstein die mit den Weilheimern verwandt waren. Als Zeugen erscheinen dort auch ein Penno (möglicherweise Bernhard von Weilheim) und ein Özi (wohl von Klenau) was für diese Theorie spräche. Doch all dies liefert noch immer keinen Eindeutigen Hinweis auf die Herkunft des Gebino von Uffenheim.
Auf Grund des Ortes Uffenheim vermute ich eher, dass er aus dem Umfeld der Reginbondonen stammt. Die Uffenheimer waren stammesverwandte der Herren von Burleswagen sowie Stammväter der Herren von Buchenbach, was sie in die Nachbarschaft der Grafen von Comburg (Rothenburg) bringt. Gebino von Uffenheim finden wir wohl bereits 1090, obgleich nicht exakt mit diesem Namen, sondern als "Gebezo" am Ende der Zeugenreihe in der Stiftungsurkunde des Klosters Comburg durch Burchard von Comburg. Dort finden wir etwas weiter vorne auch einen Richolf. In diesem Richolf erkenne ich Richolf von Stammheim den wir in den Folgejahren stets gemeinsam mit Iring und Bern antreffen. Richolf gehört auf jeden Fall zur Familie. Dies wird in einer Urkunde aus dem Jahr 1165 deutlich. Darin vermachte sein gleichnamiger Sohn Einkünfte unter anderen an seinen Cousin Rudolf von Bischwind - also den Zabelsteinern. Auch aus dem Jahr 1097 ist mir eine Urkunde bekannt die Gebino von Uffenheim als "Gebini" nennt. Darin übergab Abt Mangold vom Stift St. Jakob zu Mainz seinem Kloster die Kirche zu Merxheim (Mergentheim?), die zur einen Hälfte von Kuneza geschenkt, zur anderen Hälfte vom Edelfreien Ludwig abgekauft worden war. Mergentheim tritt in den Folgejahren ständig im Zusammenhang mit der Familie auf. Es ist wohl kein Zufall, dass die Ehefrau des Grafen Heinrich von Rothenburg eine "Gebe von Mergentheim" war. Durch jenen Gebezo / Gebino von Uffenheim und dessen Wirkungskreis im Umfeld der Reginbondonen lässt sich weit schlüssiger der seltene Vorname Gebino, den wir hin und wieder in der Ahnreihe der "Püssensheimer" finden, erklären. Eine Ortschaft namens Bergtheim liegt lediglich 6 Kilometer entfernt von Püssensheim, jenem Ort von dem wir erstmals gesicherte Hinweise haben, dass dort die Iringer einen Wohnsitz hatten.
Aschbach zeichnet eine sehr interessante Karte der Machtbereiche vor dem Anfang des 12. Jahrhunderts die ich mit einigen persönlichen Kommentaren hier teilen möchte da sie einige kleinere Fehler enthält:
im südlichen Theil vom Taubergau und in den benachbarten Gauen die Herren und Grafen von Hohenloh (Anmerkung: im 12. Jahrhundert trugen die Herren von Hohenlohe noch keinen Grafentitel. DIesen erhielten sie erst Mitte des 15. Jahrhunderts! Ihren Aufstieg verdanken sie meines Erachtens dem Untergang der Schenken von Schüpf und den Küchenmeistern), zwischen ihnen und den Grafen von Wertheim sassen die Dynasten von Schipfe, von Bocksberg, von Krautheim, von Zimmern: (Anmerkung: Die Herren von Zimmern gehören laut H. Bauer zu den Sighardingern. Ihre Stammnamen waren Sigbot und Tragbot. Sie waren mit den Herren von Gamburg, Lauda und wohl auch Krensheim stammesverwandt. Letztere waren wiederum durch Heirat mit den Küchenmeistern verwandt. Aus der Krensheimer Linie ging die Königsheimer Linie hervor. Sie waren die Stammväter der Freiburger Geben.)
Östlich von Waldsassen im Weringau und dessen Nachbarschaft lagen die Besitzungen der Herren von Thüngen und von Trimberg,
im Ipfgau erhoben sich die mächtigen Grafen von Castell
Zurück zu den Iringern. Die ersten Belege über Träger dieses sehr seltenen Namens finden sich bereits 741 in einer St. Galler Urkunde worin Beata die Tochter des Rachinberts und Gemahlin des Landolds Güter und Hörige dem Stift übertrug. Diese Urkunde vom 19. November wurde von einem Mönch namens Iring (Hirinchus) verfasst. Das Kloster St. Gallen hatte um diese Zeit eine zentrale Stellung im Herzogtum Alemanien, oder Schwaben wie man wohl heute eher sagen würde. Es wurde nach der völligen Unterwerfung der Alemannen beim so genannten Blutgericht von Cannstatt 746 zur Existenssicherung des Alamannischen Adels verwendet die ansonsten den Christlichen Glauben ablehnten. Durch eine Schenkung und die gleichzeitige Wiederbelehnung mit ihrem zuvor gespendeten Vermögen konnten sie den von den Franken geforderten Enteignungen entgehen. Formell würde man sagen, sie waren zwar nicht länger Eigentümer aber Besitzter ihres Eigentums und konnten so mit einer förmlichen jährlichen Abgabe wie vorher über ihren Besitz verfügen. Man muss sich im Klaren über die damalige Situation sein. St. Gallen war das erste Kloster in ganz Schwaben und wurde erst 719 gegründet!!! Es gab zwar bereits zuvor das Kloster Säckingen doch zum einen war das ein Frauenkloster und zum anderen lässt sich darüber streiten ob es tatsächlich auf Alemannischem / Schwäbischen Gebiet stand. Zu diesem Thema hatte ich vor ein paar Jahren eine Publikation geschrieben worin ich vertrat, dass das Kloster Säckingen unter Chlodwig I. (466 - 511) nicht erst unter Chlodwig II.(634 - 657) gegründet wurde. Es befand sich auf einer Insel mitten im Rhein. Man darf dabei nur nicht den Fehlter machen und zu denken, dass der Rhein schon immer so floss. Der rechte Rheinarm der Insel ist heute zugeschüttet und existiert nicht mehr. Säckingen ist also keine Insel mehr und gehört heute wie selbstverständlich zu Baden Württemberg. Der Linke Rheinarm bildet heute die Grenze zwischen Deutschland und Schweiz. Dieser war jedoch zur Zeit der Gründung des Klosters der kleinere Seitenarm. Der Hauptarm war jener rechte Arm. Das konnte ich an Hand einer alten Zeichung sogar belegen. Erst mit der Rheinbegradigung wurde der nebenarm zum Hauptstrom. Demnach ist es wohl eher wahrscheinlich, dass zur Gründungszeit das Terretorium nicht zu Schwaben sondern zu Burgund gehörte. Dies nur nebenbei bemerkt. Wir können deshalb vermuten, dass jener Iring, wenn er nicht ein Schwabe oder Alemanne war, ihnen jedoch sehr nahe stand. Ansonsten hätte er wohl im alemannisch dominierten St. Gallen keinen leichten Stand gehabt. Einen ersten Hinweis auf einen "Iringer" im Ostfrankenreich finden wir in einer Schenkungsurkunde vom 3. Mai 800. Darin schenkte Amalbirg, die Tochter des Adelher, der Kirche in Würzburg ihr gesamtes Eigen und Erbe im Grabfeld und im Taubergau. Auffallend in der Urkunde hier ist, dass darin Männer aus dem als "Sieghardinger" bezeichneten Clan gemeinsam mit einem Iring unter den Zeugen finden. Diese Sieghardinger, die sich leicht an ihrem stets widerholdenden Vornamen Sighard identifizieren lassen, hatten ihren Machtbereich im Chiemgau, darüber hinaus auch in anderen Gebieten; dazu gehörten Gebiete im Pinzgau, im Pongau, im Salzburggau – dort im Wesentlichen im Flachgau – im Eisacktal, im Inntal und im Pustertal. In der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts waren die Sieghardinger Grafen von Ebersberg und Markgrafen von Krain. Auch die "Iringer" werden zu den Sieghardingern gezählt. So sieht es zumindest Wenskus Rerinhard (Sächsischer Stammesadel und fränkischer Reichsadel). Es fällt sofort auf, dass in diesen Gebieten die "Geben" von J.P.J. Gewin herstammen sollen. Die Iringer im Herzogtum Ostfranken, das vormals zu Alemannien gehörte (dies reichte einst hinauf bis Fulda), finden wir nach 800 permanent in Urkunden. So in einer Urkunde vom 25. Dezember 822 als ein Iring eine Schenkung "in pago sua Chizzinga (Bad Kissing) im Ort Lullubach (wohl das abgegangen Iringshausen im unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld, Denkmalnummer D-6-5826-0008 welches südlich der Iringsburg (Denkmalnummer D-6-5826-0007) lag, beziehungweise das heutige Arnshausen am Lollbach, dem Kloster Fulda vermachte. Interessanterweise wird auch das unterfränkische Kitzingen als Chizzinga bezeichnet (Univ.-Prof. Dr. Gerhard Köbler Zentrissimum integrativer europäischer Legistik, Innsbruck) Oder könnte es sein das Nachkommen jenes Irings diesen Ortsnamen an einen ihrer Orte weiter im Süden, dem heutigen Kitzingen, mitnahmen? Dieses Kitzigen war in der Tat der Hauptort im Ipfgau. Im Ipfgau hatten nicht nur die Grafen von Bergtheim ihren Stammsitz auch Püssensheim gehörte zum Ipfgau. Der Ipfgau grenzte im Süden an den Ran- und den Gollachgau (mit dem Hauptort Rothenburg), im Westen an den Badanachgau und das Gozfeld, im Norden an das Volkfeld (Folcfelt mit dem Hauptort Bamberg) und im Osten an den Radenzgau (mit dem Hauptort Forchheim). Am 1. Juli 842 bezeugte ein Iring die Schenkung des Priesters Egino an Fulda. 848 übergibt wohl der selbe Iring mit seiner Frau Fridapurc und ihrem gemeinsamen Sohn Meginhard ihren Besitz bei Ried bei Tannkirchen dem Kloster Fulda. Eine Urkunde von 883 bringt uns nun nicht nur nach Freising, also in den Wirkungskreis den J.P.J. Gewin für den Ursprung der Gebinos hält, es zeigt gleichzeitig einen Meginhardus Palatinus comes - ein Graf - also den Hochadel. Wenn es also jener Meginhard identisch mit dem Meginhard von 848 ist gehörte sie dann tatsächlich zum Hochadel. Das es wohl jener Meginhard war zeigt ein weiterer Zeuge in der Urkunde. Dieser hatte nämlich den Namen Iring. In einem Diplom König Arnulfs von Kärnten wird am 26. Juni 890 sein ehrwürdiger Ministerial Graf Iring - "noster quidam comes honorabilis et dilectus ministerialis nomine Yringus" genannt. Man könnte diesen Grafen Iring nun als einen Reichsministerial bezeichnen. Damit würde sich meine Theorie mit der Abstammung aus dem Ministerialadel mit jener des J.P.J. Gewins vereinen der sie, wie bereits erwähnt, aus dem Hochadel kommen sieht. Dieser Graf Iring ist nocheinmal 897 und 899 urkundlich belegt. Nach Gertrud Diepolder stand er in Beziehung zum Augstgau, übte ein Ministerium im Raum Moosburg aus und verfügte über eine Grafschaft in Bayern. Im Jahr 896 lag auch der Ort Thalhausen bei Dorfbeuren in Salzburg in der Grafschaft eines Iring. EIne Urkunde von 898 bringt einen Iring auch in Bezug zu Kärnten. Diese Urkunde ist deshalb so spannend da dabei jener Graf Iring für einen gewissen Zwentlibold einsprang. Diesen selten Namen finden ich in meiner bescheidenen Urkundensammlung wieder. Wenngleich erst einige Generationen danach, im Jahr 1029. Es war also bestenfalls vier Generationen danach. Dennoch, es war nämlich der Name eines Sohnes von jenem Adalbert von Wald den Gewin als einen der Vorfahren der Gebinos bei Moosburg ansieht. Mir sind acht Urkunden von der Zeit um 1040 bis 27. März 1045 die einen Zovntipolt bezieungsweise, Zontipold mit seinem Bruder Pabo von Wald, nennen bekannt.
Ein Zweig der Famile muss aber im Ostfrankenreich verblieben sein. Dabei ist mir eine Urkunde vom 9. Juli 903 aufgefallen. Darin wird ein Tragapotonem fidelem nostrum de villa Prozzoltesheim (Prosselsheim bei Püssensheim) in einer Urkunde Kaiser Ludwigs dem Kind genannt. Prosselsheim, beziehungsweise das benachbarte Püssensheim ist die Ursprungsort der unterfränkischen Iringer. Darüber hinaus ist Tragbot einer der Stammnamen der Sighardinger, zumindest jener Linie im Taubergau. Den ursprünglichen Machtbereich der unterfränkischen "Iringer" sehe ich im Raum des heutigen Kitzingen. Dieses Kitzingen, welches in einer Karte um das Jahr 1000 als Chizzinga bezeichnet ist, lag im Ipfgau, lediglich 18 Kilometer südlich von Püssenheim. Obgleich es um den Namen Iring im Unterfränkischen Raum urkundlich (soweit mir bekannt) nach den Anfängen im 9. Jahrhundert etwas schweigsamer wird bleiben Sieghardingische Namen wie Sighard, Sigbot, Tragbot und Meginhard weiterhin present. Ab 1103 finden wir nun kontinuierlich auch wieder Sighardinger mit dem Namen Iring in Urkunden. Aus dieser Linie entsprang nicht nur der Reichsküchenmeister Heinrich von Rothenburg, diese Linie ist auch die Stammlinie der Freiburger Geben.
Die Präsens der Familie Geben im Breisgau beginnt vermutlich nicht mit jenem jungen Adligen namens Gebino der 1236 gemeinsam mit seinen Brüdern in einer Mülhauser Urkunde unter den Zeugen erscheint so wie es Gewin darstellt, sondern wohl bereits mit dessen Vater der den Übernamen Cholarius trug und durch einen Ringtausch von Gütern 1223 an Ländereien in Endingen kam. Eine Verbindung zum Reichsküchenmeister gab es dennoch - durch jenen Cholarius oder Koler wie man ihn heute bezeichnen würde. Die Herren Koler, auch Kolman waren ein Freiburger Adelsgeschlecht. Ihre Stammburg, die Koliburg, lag oberhalb von Endingen am Kaiserstuhl. Die Erstnennung der Familie im Freiburger Raum geht auf eine Tauschurkunde vom 12. Mai 1223 zurück. Darin tauschte das Stift Andlau und deren Äbtissin Hedwig mit dem Kloster Tennenbach Güter in Endingen, welche diese dann wiederum mit Dietrich und dem Kolman gegen ein Gut zu Bottingen tauschte. Beim Tauschhandel waren vor Ort: "presente marchione Heinrico (Markgraf Heinrich I. von Hachberg 1190 - 1231), Colario et filio suo (Koler und sein Sohn), plebano de Sancto Michahele (Leutpriester von St. Michael), canonico quodam de Burgundia avunculo (Onkel) abbatisse et fratre ipsius Dietrico de Chungesheim (Königheim), Berhtoldo Grussile (Cresso?), Berhtoldo an der Rise et fratre eius, Wernhero filio cellerarii (Sohn des Kellermeisters). Die Formulierung ist nicht ganz eindeutig. Der verkürzte Satz avunculo abbatisse et fratre ipsius Dietrico de Chungesheim besagt, dass Koler der Onkel der Äbtissin Hedwig und der Bruder des Dietrich von Königheim war. Ob nun Koler der Leutpriester und Chorherr von Burgund war oder sein Sohn ist unklar. Ich gehe von ersterem aus. In der Urkunde ist zum einen vom Schultheißen Dietrich von Endingen die Rede. An anderer Stelle von Dietrich von Königheim. Unklar ist ob es sich dabei um ein und die Selbe Person handelt oder ob es zwei verschiedene Personen waren. Da Koler mit seinem Sohn "Colario et filio suo" vor Ort waren, war der Schultheiß Dietrich von Endingen wohl dieser Sohn des Kolers und nicht Dietrich von Königheim. Dietrich von Königheim erscheint nochmals in einer Urkunde vom 4. März 1227. Darin wird bezeugt er gemeinsam mit Otto von Ochsenstein, Eberhard von Andlau und anderen die Übertragung aller Rechte an der Dagsburg (Elsass) auf den Bischof und die Kirche von Straßburg. Die beiden genannten Bertholds öffnen eine weitere These zur Abstammung an der ich noch weiter arbeite. Soviel schonmal vorab: Walther dict. Koler von Endingen hatte mindestens drei Söhne - Walther, Hartmann und Berthold. Einer der beiden Bertolds, wohl der erstgenannte Berhtoldo Grussile (Cresso?) ist Walthers Sohn. Der zweit genannte Berthold - Berhtoldo an der Rise und dessen Bruder Wernhero filio cellerarii waren wohl wiederum Söhne des Bertholdo Grussile. Nun wird es spannend. Diesen Berthold an der Rise deute ich für Berthold an der Reuss, einem Fluss im Kanton Aargau der bei (wie kann es anders sein? - Bingo!) bei Gebenstorf in die Aare mündet. Das lässt nun die Theorie erwachen, dass auch jener Berthold an der Reuss den Übernamen Gebino hatte der dort um 1247 diesen Ort gründete. Nun kommts. Gebenstof liegt lediglich rund 10 Kilometer entfernt vom Aargauischen Unterendingen wo es eine kleine Burg gab die die Herren von Endingen von den Herren von Tegerfelden zu Lehen hatten. Walter III. von Tegerfelden hatte eine Tochter. Ihr Name war Ida. Sie erbte den Tegerfelder Besitz den sie als Mitgift in die Ehe mit Ulrich II. von Klingen einbrachte. Egli beschreibt das Wappen der Aargauischen Endinger identisch mit dem Wappen der Endinger am Kaiserstuhl. Dies würde bedeuten, dass die Endinger am Kaiserstuhl und die Endinger im Aargau eines gemeinsamen Stammes sind!
Der Schultheiss Dietrich von Endingen trug ein mittig geteiltes Wappen mit halbem schreitendem Löwen in der oberen Wappenhälfte. Um welchen Ort es sich mit diesem Chungesheim handelt konnte ich mittlerweile klären. Es muss sich um das Königheim bei Tauberbischofsheim handeln - In dieser Gegend saßen gleich mehrere Zweige der Familie. Dies waren die Herren von Homburg am Main, Homburg an der Wern, von Neuenburg-Triefenstein, von Stein und von Reinstein und die Herren von Tiefen (in Urkunden auch Dives oder Tüfen bezeichnet). Das auch die Herren von Prosselsheim, von Püssenheim und von Zabelstein dazu gehörten lässt sich über den Leitnamen Iring urkukndlich belegen. Einer dieser Zweige hatte dort auch den Übernamen Kolman. Dies waren die Burgherren der Burg Collenberg am Main die von den Schenken von Schüpf erbaut wurde, die vermutlich gleichen Stammes sind. Ein anderer Zweig sass auf der benachbarten Burg Klingenberg. Dietrich von Königheim war mit Kunigunde verheiratet. Gemeinsam hatten sie die beiden Söhne Siegfried und Engelrich. Dietrich war bereits vor 1240 verstorben und so heiratete Kunigunde in zweiter Ehe den Conrad von Klingenberg. Dieser soll in erster Ehe mit Anna von Minzenberg, der einzigen Tochter aus erster Ehe des Ulrich von Minzenberg mit Jutta von Nuringes gewesen sein. Auch Conrad brachte zwei Söhne und eine Tochter in die Ehe mit ein. Dies waren Walter und Conrad - beides Stammnamen der Schenken von Schüpf. Conrads Tochter Anna war mit Konrad von Bickenbach verheiratet. Gemeinsam hatte das Paar noch einen Sohn Namens Albert. Eine Schenkungsurkunde Conrads von Klingenberg und dessen Ehefrau Kunegunde erforderte die Zustimmung Ihrer Söhne und gibt uns Einblicke in die Familienverhältnisse. Schauen wir zunächst wie sich die Söhne Kunigundes selbst in dieser Urkunde bezeichnen: Sifridus filius Rufi, Engelricus de Kennenkeim. Siegfried der Ältere der beiden Söhne sagt darin also wer sein Vater war. Dieser hiess Rufi. Rufi leitet sich von Rufus einem Übernamen der Zabelsteiner ab. So bezeichnet finden wir Conrad Rufus von Zabelstein, der sich auch als Cunradus de Kulenberc bezeichnet sowie Sigfried von Zabelstein, Heinrich von Zabelstein der sich auch als Crehso (Krensheim) und Randersacker bezeichnete und auch Wolfram von Zabelstein beizeichnete sich als Rufus. Einer von diesen Rufus war also der Ehemann der Kunigunde und der Vater von Sigfried und Engelrich. Wenn es nicht noch einen gleichnamigen Sohn gab war Wolfram Rufus zu diesem Zeitpunkt schon zu alt um der Vater gewesen sein zu können. Er erscheint bereits ab 1164 in Urkunden. Sifrid Rufus und Conrad Rufus gehören selbst zu den Zeugen, können es daher auch nicht gewesen sein. Bleiben daher wohl zwei Kandidaten. Dies sind Heinrich und Dietrich. Für Heinrich Rufus spricht, dass ich tatsächlich Urkunden finden konnte die ihn auch mit diesem Übernamen bezeichnen. Doch er könnte mit dem Küchenmeister Heinrich II. identisch sein, der sich áuch nach seiner Ehefrau als de Lapide (von Stein) bezeichnete. Ein Dietrich erscheint nicht unter den Zeugen so vermute ich, dass jener Dietrich von Königheim, der 1223 gemeinsam mit seinem Bruder Cholarius - Conrad von Collenberg den Gütertausch zu Endingen bezeugte der verstorbene Ehemann der Kunigunde war. Nach dieser Urkundenlage darf man nun wohl ruhigen Gewissens behaupten, dass die Herren von Königheim bei Tauberbischofsheim wohl die Burgherren der Collenberg am Main waren und auch die Stammväter der Breisgauer Koler oder Cholmans sind! Den Namen ihrer Burg sowie den Übernamen Kolman nahmen sie gleich mit in die neue Heimat. Fehlt nun noch die Verbindung zwischen den Königheimern und den Küchenmeistern von Rothenburg zu beweisen. Aus einer Urkunde König Philipps vom 6. Januar 1201 wissen wir, dass Heinrich der frisch gebackene Reichsküchenmeister einen Bruder namens Iring Crassenus (Krensheim) hatte und dieser wiederum einen Sohn namens Heinrich. In Krensheim sassen sie wohl auf Burg Krense. Diese lag an einem kleinen See östlich von Krensheim und lediglich und 15 Kilometer östllich von der ehemaligen Burg Königheim. 1235 finden wir Heinricus filius Cresonis. Goteboldus filius Iringi (von Krensheim) und Albertus de Chennecheim (Königheim) nach einander in einer Urkunde. 1240 in einer Familienurkunde des Conrad von Klingenburg und seiner Familie sind unter den Zeugen Sifirdus Rufus (von Zabelstein), Rudegerus scultetus, Goteboldus von Krensheim, Sohn des Iring sowie Wortwinus von Rotenburc. Mit der Urkunde von 1240 ist somit auch ein verwandtschatliches Verhältnis zu den Herren von Kllingenberg bewiesen. Dieses verwandtschaftliche Verhältnis zu den Klingenbergern, oder nennen wir das Kind doch gleich mit dem richtigen Namen den Schenken von Schüpf/Limpurt/Kolb, geht aber noch tiefer wie ich gleich ausführen werde. Es war daher nichts außergewöhnliches wenn ein naher Verwandter die Witwe eines anderen Familienmitglieds heiratete. Speziell wenn diese noch in einem Alter war wo sie Kinder bekommen konnte. Somit wurde verhindert, dass der Besitz in eine andere Familie übergehen konnte. Die Zabelsteiner saßen sowohl auf Burg Klingenberg am Main sowie auf der Nachbarburg der Kollenburg. Durch die Verbindung der Äbtissin von Andlau, Hedwig von Königheim erlangten sie den Besitz bei Endingen. Der Vorname Dietrich (Theodoricus) war Leitname bei der mit den Zabelsteinern eng verwandten Linie der Homburger. Er kam aber auch bei den Zabelsteinern selbst vor wie ich nachweisen kann. Die Vermutung des Historikers Kindler von Knobloch, dass es sich bei Kunigisheim um Kientzheim handelt kann ich nicht teilen. Für die Herkunft von Königheim im Main-Tauber-Kreis spricht auch der für die Straßburger Gegend zu dieser Zeit sehr seltene Name Dietrich. Ein Verzeichnis der Hausgenossen der Straßburger Münze von 1266 nennt 343 Personen. Darunter sind lediglich vier Personen mit dem Namen Dietrich. Dies entspricht gerademal 1.2%. Diese Namensseltenheit hatte bereits 1916 Herman FIscher in seiner Abhandlung über Gottfried von Straßburg herausgefunden, als er Bezug auf die Urkunde des Diethericus de Kunigisheim nahm.
Die Verwandtschaftsverhältnisse zu den Klingenbergern möchte ich hier noch etwas vertiefen. Diesen Knoten zu entwirren war nicht ganz einfach. Doch ich denke die Antwort gefunden zu haben. Dazu analysieren wir unseren Conrad von Klingenberg etwas näher. Ein Conrad genannt Hurrier wird 1227 als Sohn Hedwigs genannt. Der Auszug lautet: Ludevicus de Stolberg e. cons. uxoris Hedwigis et per manus Cunradi filii sui cognomento Hurrier et patruelis Cunradi de Richenberg. Was soviel heisst wie Ludwig von Stollberg mit Zustimmung seiner Ehefrau Hedwig und durch die Hände Conrads seinem Sohn genannt Hurrier und Neffe des Conrad von Rechenberg. Aus einer Urkunde vom 18. Januar 1230 wissen wir auch wer dieser Conrad Hurrier war. Dort finden wir ihn unter den Zeugen als Hurrier von Clingenberg. Conrad Hurrier und Hurrier von Clingenberg sind demnach ein und die selbe Person. 1215 als Friedrich II. Conrad dem Kloster Würzburg als Truchsess überliess bezeichnete er Conrad als den Sohn Ludwigs von Stollberg. Eine logische Erklärung wäre, dass die Stollberger identisch sind mit den Kingenbergern. Sowohl der Vorname Ludwig als auch Walter (genannt 1172) sind bei den Schenken von Schüpf, als auch den Klingenbergern verbreitet die eines Ursprungs sind. Die ehemalige Stammburg der Stollburger lag lediglich rund 12 Kilometer südlich von Burg Zabelstein. Das lässt mich vermuten, dass die Stollburger und somit die Klingenburger und Schenken von Schüpf zu einer Sippe zählten. Doch es könnte genau so gut möglich sein, dass Conrad lediglich sein Stiefsohn war. Conrads Siegel genannt Hurrier ist ebenfalls bekannt. Es zeigt fünf stehende Schaufeln, die auch als Streitkolben interpretiert werden - also jenes Wappen der Schenken von Schüpf! Er trug auch den Titel der Reichsschenken. Heinrich sein (Stief-) Bruder nannte sich Heinrich von Nortenberg und dessen Bruder Ludwig von Stollberg. Deren Schwester heiratete Liupold von Gründlach wodurch auch dieser Name bei den Nortenberger zum Leitnamen wurde. Sie erbten von Conrad, ihrem (Stief-) Bruder, den Titel des Reichsküchenmeisters. Er zog den Schenkentitel seines Vaters jenem der Reichsküchenmeisters vor. Die Stollberg erbten zwar dadurch den Küchenmeistertitel doch Conrad verhalf seine Nachkommen in höchste Ämter im Reich. Aus ihnen gingen die Herren von Nortenberg hervor. Hedwig war also die Mutter Cornads von Klingenberg und demzufolge auch die Ehefrau des Küchenmeisters Hartwig, dem Neffen des Reichsküchenmeisters Heinrich I. von Rothenburg. Ich wage nun auch die Behauptung, dass Hedwigs verstorbener Ehemann der Bruder von Ludwig von Stollburg war und letzterer wiederum identisch ist mit Ludwig von Schüpf/Kolb der 1168 gemeinsam mit seinen Brüdern dem Schenk Conrad Kolb und Berenger genannt wird. Die Stollburg liegt lediglich acht Kilometer südlich von Burg Zabelstein - auch das spricht für ein weiteres Indiz für meine Theorie.
Wie eingangs erwähnt, gehen die Geben auf die Kolmans zurück. Den Beweis dafür liefert eine Urkunde vom 1. April 1264. dort steht in der Zeugenreihe: "her cholman der alte, un sin sun her Gebene, un der Nusceboum, un andere gnuoge.". Gebene war also der Sohn des Herrn Kolman dem alten. Friedrich Hefele, der Author des Urkundenbuch der Stadt Freiburg hatte das Komma fälschlicherweise nach "sin sun" gesetzt wodurch die Beziehung zwischen dem Kolman und dem Geben verzerrt wird. Ein kleiner Fehler mit großer Wirkung. Umso erstaunlicher, da Hefele die Arbeit des Prof. Dr. h.c. Fritz Geiges - Die letzten Herren der Wilden Schneeburg und ihre Sippe - Eine heimatgeschichtliche kritische Studiebekannt bekannt war, worin er die Urkunde mit Komma an der richtigen Stelle bereits publiziert hatte.
Bevor wir den Knoten der Freiburger Linien entwirren gehen wir nochmal einen Schritt zurück und beginnen beim Reichsküchenmeister Heinrich von Rothenburg. Durch Urkunden lernen wir die Verwandten des Reichsküchenmeisters Heinrich von Rothenburg kennen. Aus Urkunden ist bekannt, dass er mit Guta verheiratet war die sich von Weinsberg nannte verheiratet und sie einen gemeinsamen Sohn namens Conrad hatten. Sie hatten aber noch einen weiteren Sohn namens Bern. Dies kann eine Kurzform von Berenger aber auch Bernhard sein. Dieser Bern kann zweifelsfrei nachgewiesen werden. Wenn auch nicht so einfach wie sein Bruder Conrad. Dazu müssen wir einige Jahre weiter zurück gehen. 1176 sah sich der Würzburger Bischof Reginhatd von Abenberg veranlasst die Verhältnisse im Klausurhofs zu Würzburg schriftlich festzuhalten. Es ist nicht nur eine bildliche Beschreibung wie man sich einen Klausurhof im Mittelalter vorzustellen hat, es liefert uns darüber hinaus auch einen wichtigen Hinweis auf die Genealogie der Zabelsteiner. Es heisst darin: "Der Klausurhof enthält Stockwerke, das eine von einem Stall eingenommen, das andere von Wohngebäuden, einer Küche, angrenzend an ein Tor einer Witwe namens Hildegunda, und letztere von einem Pfand, das von einem gewissen Cunrado von Dingoldeshausen erworben wurde. Es hat auch zwei Bereiche auf der gegenüberliegenden Seite nach Osten, die den vorgenannten zwei nach Westen gegenüber liegen und an der Ecke an den vorgenannten Klosterhof angrenzen. Einer davon, an der eine Kapelle mit einem Kamin angrenzend, wurde von einem gewissen Hertwicus mit dem Beinamen Schute gekauft; der anderen an der südlichen Grenze, der von den verbleibenden zusammenhängenden bewohnten Gebäuden, von einem gewissen Heinrich mit dem Beinamen Crehse. Diese Gebiete sind daher, wie oben gesagt, in einem Senatshaus zusammengefasst...." Dieser Heinrich Crehse (von Krensheim), oder dessen Sohn, war der spätere Reichsküchenmeister. Anhand zweiter weiteren Urkunden lässt sich nun der Kreis schliessen und Berno als Sohn des Küchenmeisters zu belegen. In Vorbereitung auf eine Wallfahrt nach Santiago de Compostela regelte er mit Zustimmung seiner Frau Jutha und deren Sohn Berno einige Besitzverhältnisse. Dies war üblich denn man wusste nie ob man wieder lebend nachhause kam. Dabei überliess er Berno einen Weinberg im Valletor, ein Rittersitz (Prädium) und eine Mühle in Pleichfeld über die er noch bis zum Tod seiner Mutter aber noch zu Lebzeiten des Vaters derart verfügen konnte, dass er seinen mütterlichen Miterben das Prädium nebst der Mühle in Pleichfeld überliess, wogegen diese auf alle Ansprüche an dem Weinberg und die Kurie, welche Berno von Dechant Gerhard von Neumünster geerbt hatte, verzichteten. Im Gegenzug dazu erlaubte das Bistum ihrem Sohn Berno die Güter in Pleichfeld zu verkaufen an wen auch immer er wolle. In der Urkunde wird auch das Senatshaus in Würzburg erwähnt, welches der Familie gehörte, und bereits zuvor an Berno übertragen worden war. Der Ort Theilheim trägt offenbar auch zur Entwirrung der Familienverbindungen bei. 1165 übertrug Richolf (von Stammheim-Bischwind unweit von Zabelstein) einige Güter zur Finanzierung eines Jahrtages seiner Eltern unter anderen in "Telehim". Dieses Telehim interpretiere ich als Theilheim bei Waigolshausen obgleich auch Theilheim bei Biebelried nicht ausgeschlossen werden kann. Beide liegen lediglich knapp 30 Kilometer von einander entfernt, jeweils auf der Hälfte zu Püssensheim. Auch in Theilheim bei Biebelried gab es zwischen Neuer Berg und Altenberg, im Mittelalter eine Burg. Wahrscheinlich treffen sogar beide zu. Unter den Zeugen sind der Vitztum Billung und Heinrich der Schultheiss von Würzburg an erster Stelle der Zeugenreihe von den Laien. Nur zwei Jahre danach im Jahre 1167 schenkten nun auch der würzburger Schultheiss Heinrich und dessen Frau Juta im Jahre 1167 dem Schottenkloster St. Jakob durch den Vitztum Billung acht Morgen von ihrem Weinberg in Theilheim damit zum Festtag des heiligen Benedikts den Klosterbrüdern einen halben Eimer Wein und 30 Brote zu finanzieren. Dieser Weinberg sollte nach ihrem Tode dem Kloster gehören. Die Regeste dazu lautet: "Heinricus Scultetus cum uxore Juta pro remedio filii Hertwici per manus Billungi Vicedomini Christiano Scotorum Abbati tradit octo jugera in Taleheim (Theilheim) . Testis : Billungus Scultetuo . Facta Ind . XV . Boppone Comite". Beide Richolf von Stammheim-Bischwind und der Schultheiss Heinrich hatten also Besitzungen am gleichen Ort was auf eine nahe Verwandtschaft schliessen lässt - womöglich gemeinsame Vorfahren. Einen Hartwig von Theilheim finden um 1180. Ob dieser mit dem Sohn des Schultheissen identisch ist, muss dahingestellt bleiben. Dessen Schwester Hedwig benannte ihren Sohn wiederum mit dem Namen Hartwig, der sich dann ebenfalls als Küchenmeister tituliert. Somit ist bewiesen, dass jener Heinrich von Krensheim und der Schultheiß Heinrich identische Personen sind. Was wir auch urkundlich beweisen können ist, dass der Bruder des Küchenmeisters Heinrich als Iring von Krensheim bezeichnet wurde. Die Theilheimer Linie geht vermutlich aus einer Ehe zwischen Mechthild von Bischwind und Richalm von Harrbach hervor. Diese hatten ihren Sitz auf der "Alten Burg". Dass die Harrbacher Dienstherren der Linie Homburg-Gössenheim waren, wie es allgemen beschrieben wird, vermute ich eher nicht. Durch die Ehe mit Mechthild von Bischwind bestand für deren Nachkommen auf alle Fälle eine Blutsverwandtschaft für deren Kinder. Dass die Herren von Theilheim von hier hervor gingen schliesse ich aus dem Namen Richalm der bereits ab 1103 stets mit den Iringern unter den Zeugen erscheint. Die Theilheimer hatten Ihren ersten Sitz hatten sie in Theilheim bei Waigolshausen. Wann und ob sie auch die Erbauer der Burg Theilheim bei Biebelried waren muss offen bleiben. Wie auch andere Teile der Familie zog es sie im 13. Jahrhundert in die Gegend um Weinsberg. Dort errichteten sie nahe Heilbronn das Schloss Talheim. Ihr Wappen zeigt einen mittig geteilten Schild in Schwarz und Weiß. Im oberen weißen Teil ein liegender, rot gezackter Balken.
Bei der Abstamung der Herren von Weinsberg von den Herren von Lindach stellen sich bei mir jedoch gewisse Zweifel ein. Es ist wohl richtig, dass ein Tibert von Weinsberg urkundlich am 1150 fassbar wird. Doch nach meinen Recherchen finde ich bereits 1147 und 1160 einen Wolfram von Weinsberg. in Urkunden die das Kloster Maulbronn betreffen. Das ist nicht weiter ungewöhnlich doch wecken die Namen Wolfram und der Leitname Engelhard meine Aufmerksamkeit da ich beiden in einer Transaktion des Ortes Biebleried begegne. Der Name Engelhard geht bestimmt auf die Grafen von Lobenhausen zurück. Ihm begegne ich bereits 1085 als Zeugen als sich Adelbert von Bielriet als Mönch ins Comburger Kloster begibt. Nach einer Urkunde aus dem Jahr 1098 finden wir ihn als Engilhardus comes gemeinsam mit seinen drei Söhnen (et tres filii eius: Waltherus, Engilhardus, Marcuuardus). Weder Graf Engelhard noch dessen gleichnamiger Sohn können es in einer Urkunde aus dem Jahr 1103 sein als Ritter Gozwin seinen Besitz dem St. Kylian Stift in Würzburg vermacht. Dort sind unter "servientes" also Ministerialen unter anderen aufgeführt: Richolf, Eber, Eigisbrath, Engelhart, Jrinc, Bern und weitere. In einem Atemzug genannt mit Iring (von Püssensheim) und Richolf von Stammheim, wohl dessen Bruder und jener Bern der ebenfalls stets mit Iring erscheint, unter der Kategorie "servientes" genannter Engelhart kann kein Grafensohn gewesen sein. Dieser Engelhard könnte nun jedoch wahrlilch zu den auf Biebelried sitzenden Weinsberger gehören.
Auch 1106 und 1113 finden wir ihn gemeinsam mit Iring und Bern. 1135 wird ein Engelhard zusammen mit Gebo, Heinrich, Walther, Dithere, Coloman und Gerung unter den Ministerialen von Würzburg genannt. Leider sind auch hier keine Nachnamen angegeben. Doch ich glaube, dass jener Coloman zumindest einen Hinweis auf die Schenken von Schüpf und somit wohl auch auf die Zabelsteiner liefert. Einen Engelhard von Biebelried finden wir ab 1164 öfters in Urkunden immer schön eingebettet zwischen den Zabelsteinern. Dort aber nicht unter dem Namen Weinsberg sondern als Engelhard von Biebelried. 1189 gab es einen Ringtausch von Gütern. Wolfram von Zabelstein trat dabei elf Mansen bei Prosselsheim ab und bekam dafür vierzehn Mansen zu Biebelried die er vollständig zu Eigen besass. Die Hälfte bekam Wolfram vom Würzburger Bischof Gottfried, die andere Hälfte von Graf Rupert von Castell. Neben Graf Boppo von Wertheim und Graf Rupert von Castell finden wir unter den Ministerialien Engelhard von Biebelriet, Conrad von Püssensheim, Sibreth von Frankenwinheim (Windehein) sowie Otto Blümlein (Flosculus - 1275 wird ein Arnold als Sohn des RItters Otto Blümlein von Klingenberg genannt) und dessen Bruder Conrad unter den Zeugen. In einer Schenkung Heinrichs von Heßberg die kurze Zeit darauf erfolgte führt Friedrich von Bielriet die Reihe der Laienzeugen an. Ihm folgen unter anderen Herold von Würzburg (de Foro), Herold Rufus (von Zabelstein). Zwischen den jeweiligen Nennungen liegen zwischen 25 und 30 Jahren. Dies halte ich für eine gute Daumenregel für einen Generationenwechsel. Wir dürften hier also von drei Generationen von "Engelhards" ausgehen. Da stellt sich mir die Frage ob diese Engelhards die Vorfahren der Weinsberger gewesen sein könnten und diese eventuell wie die Zablesteiner Ministerialien des Bistums Würzburg waren? Oder waren sie gar blutsverwandt? Einen möglichen Hinweis darauf liefern uns drei Urkunden. Die erste Urkunde vom 11.7.1160 nennt uns in der Zeugenreihe Engelhardus de Winsberch, pincerna, et alius Engelhardus - also Engelhard von Weinsberg und einen weiteren Engelhard. Dieser wird aber nicht wie das sonst üblich war als sein Sohn beschrieben sonst würde es dort lauten "Engelhardus de Winsberch, pincerna, et et filius eius Engelhardus", was aber nicht der Fall ist. Man könnte nun argumentieren, dass dies dem Schreiber nicht bekannt war und er deshalb dies nicht speziell erwähnte, wären da nicht zwei weitere Urkunden. Dieser weitere Engelhard ist wohl jener der sich Engelhard von Weinsberg nannte und ab 1164 urkundlich in Erscheinung tritt. Das dieser nicht mit Engelhard von Weinsberg identisch ist macht uns eine Urkunde von 1195 deutlich. Darin werden "Engelhardus de Bibelrid. heroldus filius ejus" genannt. Engelhard hatte also einen Sohn namens Herold. Dieser wiederum dürfte identisch sein mit Herold von Zabelstein. In einer Urkunde vom 20.6.1193 wird nun Engelhard von Weinsberg unzweifelhaft mit seinen zwei Söhnen Conrad und Engelhard erwähnt (Engilhardus de Winesberc. filii eius, Cůnradus et Engilhardus de Winesberc). Nun kommt eine kaiserliche Urkunde vom 2.1.1194 derin steht: Conradus dapifer de Rodenburc, Hengilhardus de Winesberc, Hegilharduse de Bibelrieth. Der genannte Schenk Conrad von Rothenburg war entweder der Sohn Heinrichs von Rothenburg oder dessen Bruder. Wie Dr. J. P. J. Gewin vermutet stammt Heinrichs Ehefrau Guta aus dem Haus Weinsberg. Ihr gemeinsamer Sohn Conrad war Mitbruder und Archidiakon des Bistums Würzburg. Wichtig ist hier, dass er sich nicht von Rothenburg nach dem Vater, sondern von Weinsberg nach seiner Mutter nannte! Dieser Umstand wird häufig vergessen, wenn es um die Genealogie der Weinsberger geht. Weiter kann es durchaus sein, dass dieser Conrad kein geistlicher war. Um das Amt eines Archidiakons auszuüben war es zu dieser Zeit nicht zwingend notwendig dem geistlichen Stand anzugehören. Umgekehrt jedoch bedurfte es um dem Domkapitel angehören zu dürfen, dass beide Elternteile adliger Abstammung waren (quod aut sint sacri imperii romani vel ecclesie nostrae ministeriales, aut ex utraque linea suae parentelae liberi aut alias de sublimiori utpote principum vel magnatum sanguine procreati). Oft wurde das Amt des Archidiakons wegen der vielversprechenden Einkünfte auch von Laien ausgeführt. Es darf daher vielmehr angenommen werden, dass Conrad von Weinsberg dem weltlichen Leben näher stand als dem geistlichen. Dr. August Amrhein stellt dies in seiner Arbeit ("Reihenfolge der Mitglieder des adeligen Domstiftes zu Wirzburg, St. Kilians - Brüder genannt, von seiner Gründung bis zur Säkulariſation 742-1803") eindrücklich dar. Mit der Aufhebung der "vita communis" - dem gemeinsamen zusammenleben innerhalb der Klostermauern in Würzburg, lebten die Herren des Domkapitels in eigenen Sitzen. Biebelried gehörte zu diesem Zeitpunkt bereits Wolfram von Zabelstein.
Ferner wissen wir vom Reichsküchenmeister Heinrich von Rothenburg, dass er eine Schwester hatte. Wie sie hieß konnte ich über einen Umweg ermitteln. Ihr Name war wohl Jutha. Sie taucht nämlich gemeinsam mit ihrem Bruder Herold von Zabelstein auf. Der Name ihres Sohnes war Hartwig. Auch er beanspruchte den erblichen Titel des Reichsküchenmeister ab 1217. Aus einer Urkunde vom 27.5.1225 wissen wir, dass Hartwig zwei Söhne hatten die Conrad und Heinrich hießen (Cunradus et Heinricus filii Hertwici).
Urkundlich ist weiter belegbar, dass der Küchenmeister Heinrich einen Bruder Namens Iring hatte. Auch die Nachkommen dieses Iring Cresso sind relativ klar. Aus einer Urkunde vom 3.6.1201 lernen wir, dass er einen Sohn hatte den er, wie seine Schwester Jutha, auf den Namen Heinrich taufte. Dieser hatte nebst seinem Sohn Heinrich auch eine Tochter namens Jutta.
Die Verwendung des Namens Jutha rührt vermutlich vom Namen ihrer Mutter her. Wer diese Jutha gewesen sein könnte die 1189 gemeinsam mit ihrem Ehemann Heinrich von Zabelstein die Schenkung zum Klosterbeitritt ihres Sohnes Berno machten, wird aus der Aufzeichnung über den Klausurhof in Würzburg von 1176 deutlich - Jutha war wohl die Tochter Sigbots von Zimmern. Erlebold (Erchenbold) von Krensheim der Mitbegründer des Stifts Bronnbach, der in der Stiftungsurkunde von 1157 gemeinsam mit Sigbot und seinem Bruder Tragbot von Zimmern als Stifter auftrat, muss bereits kurze Zeit nach der Schenkung verstorben sein. Denn in einem Revers vom 17. August 1159 wird nicht mehr er sondern Beringer von Gamburg an dessen Stelle genannt. Beringer von Gamburg war wahrscheinlich der Onkel von Sigbot und Tragbot von Zimmern. dies wird aus einer Urkunde vom 26. Februar 1139 ersichtlich worin unter den Freien ein Beringer de Gamburg et frater eius Trageboto genannt wird. Falls Jutha, die Ehefrau Heinrichs von Zabelstein, nicht die Tochter Erlebolds war, wofür es keine Belege gibt, drängt sich die Vermutung auf, dass es Jutha von Zimmern, die Tochter Sigbots, war die sehr wohl urkundlich nachweisbar ist. Es ist nun durchaus plausibel, dass die Herrschaft Krensheim nach dem Tod Erlebolds um 1158 an seinen nahen Verwandten Sigbot von Zimmern fiel. Das Kontakt zwischen den beiden Familien bestand geht aus der bereits genannten Urkunde von 1139 hervor. Dort werden nämlich nicht nur die Gamburger / Zimmern sondern auch zahlreiche Familienmitglieder der Püssensheimer genannt. Darunter Conrad von Pleichfeld und dessen Sohn Adelbert und Conrad von Püssensheim, dem Bruder Irings von Zabelstein. Als letzer in dieser Zeugenreihe ist ein Sigeboto genannt der, wenn auch nicht ausdrücklich dargelegt wohl der junge Sigbot von Zimmern ist. Ich wage nun die Behauptung, dass Sigbot von Zimmern der älteste Sohn von jenem 1139 genannten Tragbot von Gamburg ist. Um 1160 wurde nun wohl die Ehe zwischen Heinrich, dem Sohn des Schenken Iring von Zabelstein und der Jutha, Tochter des Sigbots von Zimmern vereinbart. Als Aussteuer für die Ehe setzte Sigbot möglicherweise die ihm durch Erbschaft zugefallene Herrschaft Krensheim samt der dazugehörigen Burg Krense, sowie die Herrschaft Königheim ein. In der oben genannten Urkunde von 1176 worin die Wohneinheit des Heinrich von Krensheim im Würzburger Klausurhof beschrieben wird, treten unter den Zeugen Sibot und Tragbot von Zimmern auch ein Heinrich von Würzburg (von Zabelstein) und dessen gleichnamiger Sohn auf. Mit einem Alter des Sohnes von etwa 16 Jahren würde die zeitliche Abfolge zu dieser Theorie sehr gut passen.
Auch bei Albert Küchenmeister der 1214 gemeinsam mit de Heinchrich dem Küchenmeister und Heinrich von Homburg genannt wird dürfte es sich um ein Brüder handeln. Dieser Albert ist wohl auch mit A. de Hohenberc aus einer Urkunde von 1213 identisch. 1212 wird ein Albert von Homburg gemeinsam mit seinem Bruder Dietrich genannt den wir kurze Zeit darauf als Chorherr von Würzburg antreffen. Nun wage ich eine Vermutung. Dieser Albert ist womöglich mit Albertus de Tiefe identisch der 1214 zum Seelenheil seines verstorbenen Bruders Ludwig Güter unter anderem bei Dornberg bei Hardheim dem Stift in Bronnbach übergibt. In der Urkunde erwähnt er auch einen Albertus villicus meus de Kolbenberc (Albert sein Verwalter der Collenburg) und seinen und allen vornan seinen Cousin Conrad von Klingenberg (Super omnes consanguineus meus Cůnradus de Çlingenburc). Erstaunlicherweise finden wie die Herren von Tiefen auch in frühen Urkunden die im Basler Raum ausgestellt worden waren und häufig in Kombination mit dem Reichsküchenmeister Heinrich von Rothenburg als Zeugen. Alleine in meiner Urkundensammlung finde ich nach der Einführung des Amts des Reichsküchenmeisters im Jahre 1201 über ein Dutzend Urkunden der Herren von Tiefen in Kombination mit den Reichsküchenmeistern. Dabei sind die zahlreichen anderen Urkunden mit den jeweiligen Nebenlinien nicht mitgezählt. Hier kurz eine Aufstellung:
Dass ein verwandtschaftliches Verhältnis zwischen den Püssensheimer und den Herren von Tiefen bestanden haben muss wird durch den Umstand verdeutlicht, dass die Homburger 1319 als Eigentümer der Burg Tief (bei Bad Windsheim) urkundlich belegt sind. Erstmals belegt sind die Herren von Tiefen durch eine Urkunde aus dem Jahr 1103. Darin werden Adeloch de Dieffen et filius eius Adeloch genannt. Da wie der Vater auch der Sohn den Namen Adeloch trugen kann man von einem Leitnamen ausgehen. Dadurch lässt sich auch jener Adelhoh de Bircheneuelt der 1169 in einer Schenkungsurkunde des Heinrich von Lauda erwähnt wird hierher einordnen. Jenes Birkenfeld liegt etwa 13 Kilometer östlich der Burg Tief. In dieser Urkunde finden sich gleich eine ganze Reihe der Püssensheimer als Zeugen. So erscheinen darin Erlebolt et frater suus Trageboto de Crantse (Krensheim), Walther de Niwenburg (Neuenburg Triefenstein), Iringus de Zabelstein, Billungus et Heinricus sculteti, Billungus vicedominus (von Pleichfeld), Heroldus camerarius, unter den Zeugen. Da es sich dabei um eine Schenkung des Heinrich von Lauda handelt ist davon auszugehen, dass die genannten Zeugen enge Verwandte von ihm waren die mit der Nennung als Zeugen ihre Zustimmung dazu gaben. Dies war erforderlich um möglicher Ansprüche der Verwandten vorzubeugen. Kommen wir nochmal auf den Leitnamen Adeloch zurück. Da man selten seinen männlichen Nachkommen den selben Vornamen geben konnten griff man häufig auf abgewandelte Version jenes Leitnamens zurück. Im Falle von Adelhoh würde ich dann auch Chadeloh, Adelhalm, Adelher, Adelhar, Adalgoz, Adelhun, Adelbert, Adelgero, Adalbolt, Adala, Adelheid etc. dazu zählen. Das würde dann bedeuten, dass der 1136 genannte Adalhalm, Bruder des Konrad von Püssensheim und des Iring hierher zugeordnet werden könnten. Dies wird noch deutlicher da unter den Ministerialien nebst den Püssensheimer auch ein Konrad von Illesheim genannt wird. Jenes Illesheim liegt lediglich 10 Kilometer südlich von Burg Tief. Auch Richolf von Stammheim und Burkhard von Biebelried deren Besitz später klar zum Haus Püssensheim gehörte sind unter den Zeugen zu finden. Interessanterweise auch ein Kadeloch was nun fast nach dem Haus Tiefen schreit. Diese Auffälligkeiten lässt sogar die Interpretation offen, dass die Herren von Tiefen nicht von den Püssensheimer oder Homburgern abstammen sondern umgekehrt.
Am 15.7.1213 werden der Schenk Wolfram und Heinrich von Prosselsheim (Nachbarort von Püssensheim) als Brüder genannt. Aufgrund der Zeugen die im Zusammenhang mit Heinrich von Prosselsheim genannt werden vermute ich in ihm jenen Heinrich der als Sohn des Iring genannt wird und sich später auch "von Stein" nannte. Wie wir aus einer Urkunde aus dem Jahr 1189 wissen, besass Wolfram von Zabelstein 11 Mansen in Prosselsheim die ihm vollständig zu Eigen waren. Wolfram nannte sich möglicherweise auch "von Stein". Bei der Erstnennung der Burg Stein bei Westernhaus wird eben auch ein Wolfram von Stein genannt (eventuell waren es den Stein vom Kocherstein die ihre Stammburg Burg Zarge bei Ingelfingen hatten - s. Württembergisches Adels- und Wappenbuch). Auf ihn treffen wir urkundlich möglicherweise bereits 1199.
Wie wichtig der Name Heinrich bei der Linie von Stein wurde sieht man am Beispiel einer Urkunde vom 25.1.1279. einriche. Er war mit Gertrud von Stein verheiratet und nannte sich auch Heinrich de Lapide. J.P.J. Gewin vermutet in diesem Heinrich ein Sohn des Küchenmeisters. Was mich dabei etwas irritiert ist die grosse Zeitspanne in der er urkundlich auftritt. Die erste Urkunde die ich finden konnte geht auf das Jahr 1206 zurück. Dort wird er gemeinsam mit seinem bereits oben genannten Bruder Conrad als Zeuge aufgeführt. Auch wenn man davon ausgeht, dass er zu diesem Zeitpunkt im jugendlichen Alter von 16 Jahren sein Debut hatte wäre er 1279 doch bereits 89, was nun wirklich sehr, sehr alt gewesen wäre. Man muss daher eher davon ausgehen, dass dazwischen noch mindestens eine Generation lag. Das Paar taufte gleich drei ihrer Söhne auf den Namen Heinrich. Ein Heinrich war mit Adelheid von Sulzbürg verheiratet. Hiltpolt sein Bruder mit deren Schwester Petrissan. Der zweite Heinrich nannte sich von Heineberg, der Dritte Heinrich von Breitenstein (Breitenstein-Königstein). Diese Linie trug wohl einen mittig geteilten Schild der häufig mit einem halben Flug als Helmzier.
Bevor wir nun die Linien vom Reichsküchenmeister Heinrich von Rothenburg weiter analysieren möchte ich einen Versuch wagen die Vorfahren Heinrichs, seinem Bruder Iring und ihrer Schwester Jutha zu ermitteln. Gehen wir zu diesem Zweck einmal davon aus, dass Iring den Mannesstamm repräsentiert. Tut man dies kommt man relativ präzise auf den gemeinsamen Stammvater Adalbert II. von Walde Sachsenkam zurück von dem auch J.P.J. Gewin ausgeht.
Der Vater Heinrichs dem Küchenmeister, Iring Cresso und deren Schwester nannte sich ab 1152 Iring von Zabelstein. Er und Wolfram von Prosselsheim werden 1164 nacheinander in einer Urkunde Barbarossas genannt. In einer Urkunde des gleichen Jahres Bischof Heinrichs von Würzburg wird er als Yringus de Bvzensheim bezeichnet, was mich vermuten lässt, dass Iring und Wolfram Brüder waren. Aus einer weiteren Urkunde Barbarossas aus dem Jahr 1168 erfahren wir, dass Iring Mundschenk von Würzburg war. Etwas weiter hinten in der Zeugenreihe finden sich Wolfram und Konrad von Prosselsheim womit wohl ein weiterer Bruder Irings von Zabelstein identifiziert ist. Ob der in einer Urkunde des Klosters Gars am Inn aus dem Jahr 1160 genannte Albertus Zabilstein auch hierher eingeordnet werden muss ist ungewiss.Ihr gleichnamiger Vater nannte sich Iring von Püssensheim (Nachbarort von Prosselsheim). Dass Iring einer seiner Söhne auf den Namen Wolram taufte deutet auf ein enges, vielleicht sogar verwandtschaftliches Verhältnis zu den Grafen von Wertheim hin. 1149 ist Iring von Püssensheim Zeuge König Konrads. In der gleichen Urkunde, etwas weiter hinten in der Zeugenreihe erscheint ein weiterer Iring, wohl jener der sich später von Zabelstein nannte. Schon zuvor war im Jahre 1146 war Iring von Püssnesheim gemeinsam mit den Brüdern Walter und Conrad von Schüpf Zeuge König Konrads. 1136 wird er gemeinsam mit seinen Brüdern Konrad von Püssensheim und Adalhalm genannt. Iring von Püssensheim, oder sein wiederum gleichnamiger Vater (ein Sohn bekam stets den Namen des Vaters), agierte 1113 als Treuhänder des Grafen Heinrich von Comburg. Ihn finden wir gemeinsam mit Graf Heinrich auch 1106 und 1103. Als der Würzburger Bischof Emehard von Comburg 1097 die Pfarrei Veitshöchheim, mit Ausname des Rabensberg dem Kloster St. Stephan vermachte, ist auch dort unter den Zeugen ein Iring gemeinsam mit einem Richolf, Dietrich, Billung und Bern als Ministerial genannt. Im Zusammenhang mit diesem Kloster finden wir zahlreiche Urkunden worin ein Gebino als Zeuge auftritt; aus dem Jahr 1108 sogar eine in der Iring und Gebeno gemeinsam als Zeugen genannt werden. Weitere Urkunden bei denen Gebino als Zeuge des Klosters betreffend aufgeführt wird sind aus den Jahren 1111, 1114, 1119, 1121, 1123 bekannt. Auch in den 1140er Jahren bis 1160 wird immer wieder Gebino als Zeuge genannt obgleich dies bereits eine Generation später gewesen sein dürfte
J.P.J. Gewin sieht auch eine Reihe mittelfränkischere Linien aus den Küchenmeistern hervorgehen. Nach ihm soll Rüdiger, der Bruder Conrads von Herscaft / Thulbach-Moosburg der Begründer sein und mit Rüdiger von Hofstetten identisch sein. Dem kann ich nur bedingt zustimmen. Meines Erachtens gehen die Hofstetter jedoch aus den 1143 und 1149 genannten Herman de Houestete und dessen Sohn Eberhard, vielleicht auch auf Goderit von Hosteten der ebenfalls 1143 genannt wird, hervor. Letzterer wird nochmals 1144 als Godefrit von Hoste genannt. In allen vier Urkunden ist auch Graf Wolfram von Wertheim unter den Zeugen. Zu diesem Zeitpunkt ist Rüdiger, der Bruder Conrads von Herscaft, noch als Richter (judex) im Freisinger Raum tätig. Ab 1153 ist urkundlich auch ein Heinrich von Hofstetten nachweisbar der als Verwalter für Speckfeld bei Ipfhofen eingesetzt wurde. Dies deutet für mich sehr viel mehr auf ein Verwandtschaftsverhältnis zu den Zabelsteinern als zu den Moosburgern hin. Ob die beiden 1160 und 1169 genannten Brüder Wiefridus und Burchardus von Hofstetten Heinrichs Brüder oder Söhne Eberhards, Gottfrieds oder gar Heinrichs waren lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen. Die Zeitabstände lassen alle Optionen offen. Das Gleiche gilt für den 1166 genannten Radbot von Hofstetten. In der Zeugenreihe nach ihm erscheint ein Heinrich der Schenk. Möglicherweise ist dies Heinrich von Hofstetten. 1180 wird ein Schenk Heinrich in einer Urkunde genannt. Ihm folgt ein Chuono Kämmerer von Hirschberg. Von Heinrich von Hofstetten wissen wir, dass er sowohl Schenk der Grafen von Hirschberg als auch Dienstmann des Bistums Eichstätt war. Vom Zeitabstand der Urkunden vermute ich jedoch bereits eine weitere Generation. Auch hier muss offen bleiben von welchem Zweig dieser Heinrich II stammt. Da die Brüder Wiefried und Burchard im Bistum Eichstättischen, Heinrich jedoch wohl im Bistum Würzburg tätig war, vermute ich, dass die Eltern Heinrichs II. wohl eher dort zu suchen sind. Sicher ist jedoch, dass Heinrich von Hofstetten einen Sohn namens Conrad hatte. Dies lässt sich durch eine Urkunde aus dem Jahr 1198 klar belegen. Er dürfte mit dem bereits 1194 genannten Kämmerer Conrad von Hirschberg identisch sein. Den Namen Heinrich von Hofstetten führten Familienmitglieder noch 1398! Das sind wohl mehr als acht Generationen. Wie diese genau zuzuordnen sind ist fast unmöglich.
Stammbaumversuch: ACHTUNG WIRD DERZEIT NOCH SORTIERT
Adelhoh von Tiefen (1103 Adeloch de Dieffen et filius eius Adeloch - unter den Zeugen auch Eberwin von Zimmern, 1116 Hǒch de Tuffin)
Engelhard von Weinsberg (1103 gemeinsam mit Iring und Bern, 1106 wieder gemeinsam mit Iring und Bern, 1113 wieder gemeinsam mit Iring und Bern
Stollberger (wohl identisch mit den Schenken von Schüpf und den Klingenbergern)
Marquart (1090 von Grumbach??? Urkunde des Erzbischofs Ruthard von Mainz, 1106 gmeinsam mit Iring in einer Urkunde der Grafen von Comburg, 1113 erneut in einer Comburger Urkunde gemeinsam mit Iring, 1118 in eineer Urkunde Irings,
Linie Breisgau
Conrad von Collenberg (1209 Cuonradus de Kennencheim?, 1212 Cunradus Rufus monetarius, 1213 Cvnradus Rufus de Zabelstein, 1213 Cvnradus et Gotefridus fratres de Kulenberch, 1215 Cvonradus Rufus de Zabelstein, 1217 Cunradus ruffus de Zabelstein), 1219 Cunradus de Kulenberc nach Albertus de Zabelstein, 1221 de Crense, 1223 Colarius, 1226 Cunradus Rufus miles de Eberbach?, 1230 der ältere und der jüngere, 1231 der Koler senior & junior, 1240 Cunradus de Cunlenberc - wie seine Brüder Friedrich und Sigfried Rufus bezeugte auch er die Schenkung der Witwe seines Bruders Dietrich) Begründer der Linie im Breisgau
Conrad von Pleichfeld (1139 De ministerialibus: Cůnrat de Bleichfelt et filius eius Adelbertus,1140, 1146 Conradum de Pleichvelt
Orte und Besitzverhältnisse
Auch Orte und Besitzverhältnisse können einen Aufschluss über Verwandtschaftsverhältnisse geben. Häufig gab es Streitigkeiten wie der Besitz aufgeteilt werden sollte oder wenn eine Partei einen Teil davon verkaufen wollte da noch irgendwelche anderen Rechte daran hingen. Hier veruche ich eine Liste von einstiegen Besitzungen aufzustellen die über die Ortsangaben im Namen hinaus gehen und eventuell helfen könnten den Knoten zu entwirren:
Zieht man nun die Heraldik mit in die Analyse ein, dann wird ein Muster erkennbar was mich vermuten lässt, dass die Klingenberger sowohl auf Burg Klingenberg als auch auf der Kollenburg der Schenken von Schüpf saßen. Das Wappen derer von Schüpf zeigt fünf Streitkolben (oder wohl eher Schippen = Schaufel) auf blauem Grund. Das Wappen der Herren von Klingenberg am Main zeigt einen mittig in schwarz und weiß geteilten Schild; als Helmzier ein sechsspeichiges Rad. Aus den Zeugenreihen zahlreicher Urkunden lässt sich erkennen, dass es die Klingenberger und die Kolmans einem gemeinsamen Stamm entspringen. Sie zeigten die Zugehörigkeit entweder durch einen mittig geteilten Schild oder einem sechsspeichgen Rad im Wappen. Später kam noch ein halber schreitender Löwe, beziehungsweise ein gerandetes Schild hinzu. Die Teilung, dass ein Sohn ein mittig geteiltes, der andere ein Rad im Wappen trug wurde auch in den Folgegenerationen beibehalten. Nehmen wir zum Beispiel die Herren von Endingen. Der Schultheiß Dietrich von Endingen hatte einen mittig in blau und weiß geteilten Schild. Die Linie seines Bruders der Coler (später auch Colman) scheint jedoch einen gerandeten Schild mit Rad in der Mitte geführt zu haben. Selbes scheint sich bei der verwandten Linie der Tusslinger zu zeigen. Dort scheinen die bei Dußlingen verbliebene Linie einen mittig in rot und weiß geteilten Schild geführt zu haben, die Tusslinger im Breisgau ebenfalls einen gold gerandeten Schild mit Rad in der Mitte. Den mittig geteilten Schild mit steigendem Löwen begegnen wir auch bei den Hofstettern und bei denen aus ihnen hervorgehenden Schenken von Geyern, welche J.P.J. Gewin als Abkömlinge des Küchenmeisters Heinrich von Rothenburg hält. Bei der Linie der Geben-Schüser finde ich ein ähnliches Muster. Diese Linie trug den gerandeten Schild (wie die Kolmans und Tusslinger) der Schild war jedoch in einer Line mit einem Schrägbalken geteilt (wie bei den Meyer-Niesen, worin ich im Ursprung Meyer derer von Neuffen vermute), eine andere Linie trug den gerandeten Schild mit halben schreitenden Löwen. Bei dieser Logik bleibend macht nun das in der Schlachtkapelle bei Sempach gezeigte Wappen des 1386 gefallenen Hans Schaller Sinn. Es zeigt das mittig geteilte Wappen mit steigendem Löwen der Endinger Linie, lediglich mit zusätzlich drei schwarzen Ringen im unteren Teil. Sein Bruder Lüthold, trug jedoch wohl den gerandeten Schild mit Schrägbalken. Somit darf man wohl davon ausgehen, dass das gezeigte Wappen in der Schlachtkapelle fälschlich den Namen Hans Schaller nennt. Richtigerweise sollte es Hans Scheffer heißen. Sein Sohn bezeichnete sich 1392 als Hans Scheffer, der Witwen Sohn von Weitbruch als er der Deutschordenskommende in Beuggen Urfehde schwor. Die drei zusätzlichen Ringe könnten auf die Schönauer hindeuten. Hürus von Schönau der ebenfalls bei der Schlacht bei Sempach fiel war mit Anna von Klingenberg verheiratet. Das wir dann später die Geben-Schüser (Scheffer) als Vögte von Birkingen in der Schönauer Herrschaft Hauenstein antreffen wäre nicht weiter verwunderlich. Für das älteste Wappen halte ich das mittig geteilte Schild mit Steigendem Löwen der Endinger Linie. Nach meinen Recherchen beruht es auf dem Wappen der Herren von Reinstein-Homburg (am Main). Aus ihnen gingen die Küchenmeister von Rothenburg die durch Heirat mit den Herren von Weinsberg verwandt waren, die Herren von Neuenburg (Neuenburg-Triefenstein), hervor. Die Herren von Reinstein-Homburg gingen wiederum aus den Herren von Zabelstein hervor. Sie waren vermutlich zunächst Ministeriale der Grafen von Comburg und nach deren Übertritt in den Klerus dann Ministeriale des Bistums Würzburg. Ein verwandtschaftliches Verhältnis bestand auch zu den Schenken von Schüpf. Ich vermute gar, dass die Zabelsteiner und die Schenken von Schüpf identisch sind und durch Heirat einer Tochter mit Conrad Pris verwandt waren. Conrad genoss hohes Ansehen bei den Staufern. Ebenso die Edelfreien von Grumbach. Die Zabelsteiner / Homburger finden wir im engen Umfeld beider Familien. Vermutet J.P.J. Gewin, dass die Familie erst Anfang des 13. Jahrhunderts in die Gegend um Rothenburg o.d.T. kam, zeigen meine Forschungen, dass dies vermutlich bereits um 1103 mit Iring II., Sohn oder wohl eher Enkel des Iring von Freinberg (einmal gemeinsam als Zeuge mit Bernhard von Weilheim und einmal mit Özi von Klenau - beide ebenfalls Linien der Familie nach J.P.J. Gewin) geschah, den wir dort gemeinsam mit Graf Heinrich von Comburg als Zeugen in einer Urkunde antreffen. In einer Urkunde um 1075 des Friedrich von Walde Sachsenkam und dessen Bruder Heinrich, tritt Iring gemeinsam mit Penno (Bernhard von Weilheim) als Zeuge auf. Um die Linien genauer trennen zu können bedarf es mehr als nur die Zuordnung über Vornamen. Drum ziehen wir nun die Wappenkunde mit in die Untersuchung mit ein.
Um 1218/19 wurden wohl auf Drängen Kaiser Friedrichs II. von Staufen (Sohn Kaiser Heinrich VI.) Mitglieder der staufertreuen Reichsminister im Herrschaftsbereich der Grafen von Freiburg eingesetzt. Von wo sonst, wenn nicht aus dem Umfeld der treuen Reichsschenken von Schüpf? Dies sollte wohl dazu dienen den aufständigen Grafen unter Kontrolle zu halten. Nicht nur Wappenelemente, sondern auch den Namen ihrer Burgen nahmen sie gleich in die neue Heimat mit. Als demonstratives Zeichen der Macht wurde sehr zum Ärger der Herren von Uesenberg wohl um 1219 die Koliburg bei Endingen errichtet und Dietrich zum Schultheißen der Stadt gemacht, der sich vortan Dietrich von Endingen nannte. Sein Bruder Walther wurde meist nur als "Colarius" oder "der Koler" bezeichnet, was nichts von Kohle sondern von (Streit-) Kolben herführt.
Einige Beispiele sind unten aufgezeigt. Damit ist auch klar, dass die Klingenberger aus der Maingegend mit den Klingenbergern am Bodensee und in der Schweiz verwandt waren. Ausnahmen bestätigen auch hier wieder die Regel. Die Linien Meyer-Niessen und Geben übernahmen lediglich den gerahmten Schild der Kolmanns. Das Hifthorn in der Helmzier deutet auf die Herren Neuffen hin, die eine maßgebliche Rolle im Konflikt zwischen Kaiser und den Grafen von Freiburg um 1218 spielten - jener Zeit wo Vertreter der mittelfränkischen Linien sich im Breisgau ansiedelten. Der Querbalken deutet auf das Haus Hachberg hin von denen Sie ebenfalls Lehen inne hatten. Dass sie dazu gehörten wurde bereits richtigerweise von Prof. Dr. h.c. Fritz Geiges in seiner grandiosen Arbeit "Die letzten Herren der Wilden Schneeburg und ihre Sippe" (Schau-ins-Land 1923, Seite 17-42) herausgearbeitet.
Die Grafen von Comburg waren ein schwäbisch-fränkisches Adelsgeschlecht und Stifter des Klosters Comburg. Die Grafen von Rothenburg-Comburg gehen möglicherweise auf die Kochergaugrafen zurück[1]
994/996 erwirbt ein Graf Richard (Ruotger) vom Augsburger Bischof Liutold den Berg, auf dem zunächst die Burg, später das Kloster Comburg errichtet werden sollte.[2] Ob der Würzburger Bischof Heinrich I. (Bischof von 995 oder 996 bis zu seinem Tod am 14. November 1018) tatsächlich auf die Grafen von Rothenburg zurück geht, ist nach wie vor umstritten. In einer Urkunde Kaiser Heinrichs II. vom 5. Februar 1024, worin dieser den Forst des Klosters Ellwangen zum Bannforst erklärt, wird ein Graf Heinrich genannt,[3] der zu den Comburgern gezählt werden darf. Dieser Graf Heinrich tritt erneut in einer Urkunde Kaiser Heinrichs II. vom 16. Juli 1027, dieses Mal mit seinem Bruder Rugger (Ruotkeri), in Erscheinung. Heinrich bezeichnete sich 1042 als Heinrich von Wolfingen. Sein Bruder Rugger, auch als Reichart oder Richard bekannt, führte die Ahnenreihe mit seinen Söhnen Emehart I. und Burchard I. fort. Erster Graf, der sich urkundlich nachweisbar nach Comburg nannte, war Burchard II. (Burchardum, Comitem de Camburg).[4] Burchard hatte vier Söhne, Emerhard II., Richard II., Burchard II. und Heinrich II. Drei der Brüder (Burckardus & fratres eius Ruggerus & Heinricus Comites de Rotemburc) treten in einer Urkunde des Ritters Albert von Bielrith (Adelbertus nomine de Bilrieth militare) auf. Die Herren von Bielriet waren vermutlich eine Nebenlinie der Grafen von Comburg.[5] Dafür spricht auch eine Schenkunsurkunde an das Kloster Comburg um das Jahr 1098. Darin wird als erster in der Zeugenreihe ein Ruggerus de Bilrieth genannt,[6] der wohl mit Richard II. von Comburg sowie dem 1090 genannten Rutger von Husun gleichzusetzen ist.[7] Sein vierter Sohn Emehard wählte die geistliche Laufbahn und war von 1089 bis 1105 Bischof von Würzburg. Er gilt als Gründer des Klosters Comburg, wofür er um 1078 seine Hälfte der väterlichen Burg an dieser Stelle gab. Später trat auch sein Bruder Burkhard (Burchard II.) dort als Mönch ein. Ihr Bruder Heinrich wird als Vater der späteren Königin Gertrud, Gemahlin von Konrad III., angenommen. Er war wohl mit einer Dame namens Gebe verheiratet. Dies geht aus einer Notiz aus dem Jahr 1108 hervor, wo er mit Zustimmung und Hand seiner Braut (cum manu et consensu conjugis suae Gebe) eine eine Schenkung an das Kloster Comburg macht.[8] Er wird noch 1113 erwähnt, wo er seine Gefolgsmänner oder entfernt Verwandten Iring (wohl der Stammvater des späteren Bischofs Iring von Reinstein-Homburg) und Bern als Treuhänder damit beauftragt, dem Kloster St. Stephan (ad monasterium sancti Petri et sancti Stephani prothomartyris) in der Vorstadt von Würzburg ein Gut in Güntersleben (Gundresleibi) zu übergeben.[9]
Weitere Nachfahren der Grafen von Comburg sind bislang nicht bekannt.
Wappen
Das mutmaßliche Stammwappen zeigt auf blauem Grund einen goldenen Löwenkopf mit einem goldenen Sparren im Maul. Als Helmzier ist ein Schwan mit ausgespreizten Flügeln bekannt. Hierbei handelt es sich möglicherweise um eine nachträgliche Zuschreibung.[10]
Stammtafel
Graf im Kochergau (evtl. der 994–996 genannte Ruotger[2]
Einzelnachweise
[1] Hermann Bauer: Der Rangau und seine Grafen. S. 42 ff.
[2] Hochspringen nach:a b Friedrich Zoepfl, Wilhelm Volkert (Hrsg.): Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von
Augsburg. Bd. 1: Von den Anfängen bis 1152 (= Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Reihe 2b, Bd. 1). Augsburg 1955–1985, n. 195
(Online bei Regesta Imperii).
[3] HStA Stuttgart, Signatur/Titel H 51 U 368
[4] Christian Ernst Hanselmann: Beweis der Hohenlohischen Landeshoheit. S. 304 – Regest in Jahrsbericht des Historischen Vereins im Rezat-Kreis. Band 6, S. 27.
[5] Gerd Wunder: Bielriet. In: Württembergisch-Franken. Jahrbuch. Band 71, 1987, S. 273–278, hier S. 273.
[6] Württembergisches Urkundenbuch. Band I, Nr. A15, S. 402.
[7] Hermann Bauer: Der Rangau und seine Grafen. S. 46.
[8] Regest in: Jahrsbericht des Historischen Vereins im Rezat-Kreis. Band 6, S. 36
[9] Staatsarchiv Würzburg, Kloster St. Stephan Würzburg Urkunden 1 / 56.
[10] Freie Reichsstadt Rothenburg ob der Tauber (Franken) auf welt-der-wappen.de
[11] Hermann Bauer: Der Rangau und seine Grafen
[12] Wolfgang Hartmann: Grafensitze – Königsburg – Deutschordensschloss. Die unbekannte Burgengeschichte von Bad Mergentheim. Plexus Verlag, Amorbach 2019, ISBN
978-3-937996-69-1.
Nach J.P.J. Gewin war der Vater Heinrichs I. von Rothenburg war Dietmar II., genannt Gebeno (1147–1189), Sohn des Gebeno von Thulbach (Toalbach, Tolbach), bzw. Uffenheim[1] der sich auch von Moosburg[2] (1130–1165) bei Wang nannte. Diese Theorie stelle ich mittlerweile in Frage. Nach meinen Recherchen war Heinrich von Rothenburg ein Abkömmling des Iring von Zabelstein. Mitte des 14. Jahrhunderts an die Rothenburger Linie von Nordenberg überging.[5] Gewin behauptet, dass das enge Verhältnis welches Graf Chunrad von Moosburg zu Bischof Hartwig von Eichstätt pflegte sowie die enge Verwandtschaft zu dem Hause Andechs Dießen, Heinrich, dem Sohn Dietmars II., die Möglichkeit vom Dienstverhältnis der Grafen von Moosburg in den Dienst des Stauferkönigs Philipp von Schwaben zu treten, der ihn, nachdem die Burg seines bisherigen Herren abgebrannt war, 1209 zum Reichsküchenmeister ernannte. Was Gewins Zeitpunkt und damit auch den Grund seines Dienstwechsels betrifft, kann ich diese Theorie eindeutig widerlegen. Denn bereits in einer Urkunde König Philipps vom 03 Juni 1201[7] wird Heinrich als Reichsküchenmeister bezeichnet. Auch dessen Bruder Iring, der ebenfalls in dieser Urkunde genannt wird, kennt Gewin nicht. Diese Erkenntnis hat mich dazu bewegt die gesamte Herkunftstheorie von Gewin neu zu erforschen. Meine Arbeiten dazu sind noch im Gange, dennoch möchte ich meinen ursprünglichen Artikel noch so lange auf der Webseite lassen bis eine Umfassende Überarbeitung von mir angegangen werden kann. Soviel kann ich bereits sagen. Die Familienverhältnisse zu den Reginbodonen, wozu nebst dem Mainzer Stadpraefekt Gebeno von Mainz auch die Grafen von Wertheim gehörten, den Grafen von Comburg, Bielriet, Bebenburg, Andechs, Reineck, Lichtenberg, Henneberg, den Schenken von Limpurg (Schüpf), Clingenberg, Reinstein, den Herren Kolman, Püssensheim, Zabelstein, Prozelten, Pleichfeld, Neuenburg-Triefenstein, Dives (Teufen), Homburg an der Wern, Biebelriet, Uffenheim, Cresso, Küchlin gilt es genauer zu untersuchen. Denn dort liegt die wahre Herkunft versteckt.
Reichsküchenmeister
Das Amt eines Reichsküchenmeisters scheint speziell für Heinrich I. von Rothenburg geschaffen worden zu sein.[8] Es erscheint erstmals in einer Urkunde König Philipps vom 3. Juni 1201 als Heinrich Küchenmeister dessen Bruder Iring Crassenus und dessen Sohn Heinrich[9] als Zeugen in einer Urkunde genannt werden worin König Philipp dem Kloster Bronnbach erklärt, dass er Ulrich von Dürn eine Hofraite in Würzburg zu eigen gegeben hat.[10] Kurz darauf, am 23. Juli 1202, erscheint er erneut als Zeuge bei König Philipp von Schwaben. Wiederum ging es dabei um eine Schenkung „…fidelis ac familiaris nostri H. magistri coquine de Rotemburc…“[11] Die Bezeichnung familiaris nostri – unserer Familie, die sowohl für Hofbeamte aber auch Verwandte verwendet wurde, eröffnet die Möglichkeit einer Blutsverwandtschaft mit den Staufern, kann aber nicht als Beweis dafür gelten. Der Titel des Reichsküchenmeisters war erblich und ging von der Linie Rothenburg an die Linie Nordenberg und nach deren Aussterben in der männlichen Linie an die Linie der Herren von Seldeneck[12], die das Amt bis zu deren Aussterben 1506 begleiteten.[13] Das Amt des Reichsküchenmeister wurde in einigen Fällen gleichfalls als eigenständiger Nachname benutzt, wobei auf die Nennung des Stammsitzes (von Rothenburg, von Nordenberg, von Bielriet, von Seldeneck etc.) vollständig verzichtet wurde. Gewin spricht sich jedoch dafür aus, dass die Herren von Nordenberg, welche das Amt des Reichsküchenmeisters trugen einem anderen Geschlecht angehörten,[14] obgleich dieses Amt erblich war. Diese These kann jedoch durch eine Urkunde des König Adolf von Nassau ausgestellt am 31. Dezember 1297 in Speyer[15] klar wiederlegt werden. König Adolf, der Lupold von Nordenberg mehrfach als seinen Küchenmeister bezeichnet[16] [17], erscheint darin unter seinem alten Geschlechtsnamen von Rothenburg.[18]
Heinrich von Rothenburg trat als Küchenmeister des Königs im Umfeld des süddeutschen Hochadels hervor.[19] Nach Gebwin hatte bereits sein Vater, Dietmar von Thulbach, genannt Gebeno, und sein Onkel Sigbot (Siboto) Besitzungen in der Gegend um Rothenburg, die sich vermutlich beide auch von Uffenheim nannten[20]. Mit der Heirat mit Gutta von Weinsberg, einer Tochter des Engelhard von Weinsberg und Heinrichs Teilnahme am Dritten Kreuzzug im Gefolge Kaiser Friedrichs I. 1189, stieg das Geschlecht rasch in eine machtvolle Position in Süddeutschland auf.[21] Die Nähe zum deutschen Königshaus und zum Bistum Würzburg ist durch zahlreiche Urkunden belegt. Auch nach der Ermordung von König Philipp von Schwaben 1208, der das Amt des Reichsküchenmeisters eigens geschaffen hatte, blieb die Königsnähe und vor allem auch ihr Reichsamt, welches erblich wurde, bestehen. Als am 30. Dezember 1213 König Friedrich II. die erbeigene Kirche zu Esslingen mit ihren gesamten Einkünften dem Stift Speyer zum Jahrestag der Überführung seines ermordeten Onkels König Phillip übertrug, war Heinrich I. nebst dem Schwiegervater seines Sohnes Konrad, dem Schenken Walter von Limpurg (Schüpf) und dessen Bruder Berenger, anwesend.[22] 1219 stiftete Heinrichs Ehefrau, Gutta („Jvtta de Winsperc“), mit Zustimmung ihres Sohnes Konrads („filio ej Cvnrdus“), zwei Jauchert Weingarten im Berg Drachenloch bei Erlenbach als Seelgerät an das Kloster Schöntal.[23] Ihr Ehemann Heinrich („Heinric“), dort als „maior custos“ bezeichnet, wird in dieser Urkunde fälschlicherweise als Herzog Heinrich von Teck interpretiert. Dass es sich dabei wirklich um Heinrich von Rothenburg handelt, geht aus dem Revers der Schenkung aus dem Jahr 1220 hervor. Darin schrieb der Schöntaler Abt Gottfried: „Heiric magist cogne impialis uxor ei dna Gvda.“[24] Nicht nur über die Ehe ihres Sohnes Konrad, sondern auch durch die Ehe ihres Bruders, Engelhard III. von Weinsberg mit Liutgard Schenk von Schüpf, einer Tochter des Schenken Walter, bestand zu den Schenken von Schüpf ein sehr enges Verwandtschaftsverhältnis.[25] Durch die geschickte Heiratspolitik Heinrichs I. brachte er seine Söhne, die Nebenlinien vor allem im Nördlinger Ries, in Heilbronn und im Freiburger Raum gründeten, in einflussreiche Positionen.[26] In einer Urkunde aus dem Jahr 1225 wird Heinrich von Rothenburg auch als „Heinrich von Hohenberg“ (Homburg am Main) bezeichnet.[27] Dessen gleichnamiger Sohn war Mundschenk zu Nürnberg.[28] Auf ihn und seine Ehefrau Gertrud vom Stein (de Lapide), wohl eine Tochter des Burghard von Stein[29], gehen wiederum zahlreiche Adelsgeschlechter, die sich häufig das Schenkenamt begleiteten (z. B. „Schenk von Arberg, Schenk von Geyern“) bezeichneten, hervor.[30] In lateinisch verfassten Urkunden wird des Amt des Schenken als „pincerna“, gelegentlich auch als „buticularius“ bezeichnet.
Wie es scheint stellte sich Heinrich II. von Rothenburg beim Zerwürfnis König Heinrichs VII. mit dessen Vater Friedrichs II. auf die Seite Friedrichs obgleich sein Bruder, Konrad, mit einer Tochter (wohl Elisabeth) Walters I. Schenk von Limpurg verheiratet war, der wiederum gemeinsam mit Heinrich von Neuffen und Ludwig von Schüpf die Burgen von Konrad und Gottfried von Hohenlohe auf Geheiß König Heinrichs VII. zerstört hatte.[31] Dies geht aus einer Mahnung hervor, die König Heinrich VII. am 21. November 1234 unter anderem gegen den Nürnberg Butiglarius Heinrich II. von Rothenburg erliess. Darin verbot er ihm, und den anderen, künftig den Bischof Hermann von Würzburg, der sich über sie beklagt hatte, in genannten Besitzungen und andern Rechten und Zubehörden dessen Herzogtums nicht mehr zu beeinträchtigen und gab dem Bischof das Recht gegen solche Schädiger einzuschreiten.[32] Die Treue Heinrichs II. von Rothenburg und wohl auch dessen Bruder Konrad zu Friedrich II. blieb nicht folgenlos. Als die Limburger und die Schüpf 1235 als Schadenersatz für die zerstörten Burgen der Hohenloher ihre Burgen an diese abtreten mussten, erschien Konrad von Rothenburg, der Sohn Heinrichs II., als der Schenk von Limburg, der häufig fälschlich als der Sohn Walters I. bezeichnet wird. Einiges spricht dafür, dass er nicht dessen Sohn sondern dessen Schwiegersohn war. Ihm übertrug Gottfried von Hohenlohe um 1280 die Burg Bielriet.[33]
Die Linie Geben wird in Steinmars Herbstlied, Minnegesang aus dem 13. Jahrhundert, besungen, worin dieser um die Witwe (versinnbildlicht als Herbst) des verstorbenen Gebewin wirbt.[35] [36] Die Textzeile in Absatz 2 lautet:
Herbest under wint dich min.
wan ich wil din helfer sin.
gegen den glanzen Meien.
durh dich mide ich sende not.
sit dir gebewin ist tot.
nim mich tumben leigen,vür in zeime steten ingesinde.
Steimar sich daz wil ich tuon swenne ich nu baz
bevinde.
ob du mich kanst gebrüeven wol.
Wafen! ich singe, daz wir alle werden vol!
Der Text des Herbslieds darf durchaus zweideutig verstanden werden. Gebewin - was im Kontext als das "Wein gebende" verstanden werden kann war damals auch der Beiname eines Edelgeschlechts. Setzt man den besungenen Herbst mit der Ehefrau jenes Gebewins gleich macht die Liedzeile erst wirklich Sinn, denn der Herbst ist nicht die Zeit wo der Wein geht, sondern die Zeit wo der Wein kommt. Die unglückliche Liebe des Steinmars zur Dame aus dem Haus Geben, könnte durchaus einen realen Hintergrund gehabt haben. In einer Urkunde vom 1. Dezember 1276 worin das Damenstift Säckingen dem Deutschordenshaus in Freiburg den Zehnt eines vom Stift abhängigen Spitals verleiht tritt Konrad Steinmar (Dienstmann des Minnesängers Walther von Klingen), der wohl selbst als Minnesänger auftrat, neben Johannes von Urberg auf. Dessen Bruder war der Vater der Gutta von Urberg, der Ehefrau des Johannes Geben. Berthold Steinmar, der um einiges Älter als Gutta gewesen sein dürfte, darf somit zum engeren Umfeld der Herren Geben gezählt werden. Die Herren Geben betrieben auch das Badehaus in Freiburg worauf eine weitere Textzeile im Lied anspielt. Darüber hinaus hatten sie Besitzungen in Weitbruch (bei Straßburg) sowie in Birkingen (im Südschwarzwald bei Waldshut) wo auch Steinmars Dienstherr Walther von Klingen begütert war.
Der sich ständig wiederholende Name Heinrich, der zum Leitnamen der mittelfränkischen Linie wurde, oder Lupold der vor allem in den Linien Nordenberg, Bielriet und Seldeneck auftrat, und die Benennung nach den verschiedenen Ortschaften, die sie verwalteten, erschwert eine exakte genealogische Zuordnung. Ähnlich verhält es sich mit dem Namen Geben, dem Leitnamen der Freiburger Linie. Dort waren Übernamen, die später zu Familiennamen wurden, üblich, um die Linien auseinanderhalten zu können, da es dort häufig die gleichen Vornamen gab. So entstanden Übernamen wie „Blageben“, „Geben der Münzmeister“, „Geben Schüser“, „Geben der Pabst“, „Geben Sickstein“, „Baner Geben“ etc., um Verwechslungen zu vermeiden.[37] Gutta von Weinsberg, die Ehefrau Heinrichs I. von Rothenburg, kommt eventuell als die Stifterin der Barfüßer-Konvents in Luzern in Betracht.[38] Unklar bislang ist, ob und in welches verwandtschaftliche Verhältnis Hugo von Rothenburg, der Abt des Klosters Murbach (1216 bis 1236) und Erbauer der Burg Hugstein zu Heinrich I. von Rothenburg, einzuordnen ist.[39] Möglicherweise war er ein Bruder Heinrichs I., was urkundlich jedoch nicht direkt belegbar ist. Dass wohl ein verwandtschaftliches Verhältnis zwischen den beiden bestand, geht aus der großzügigen Stiftung einer Gutta von Rothenburg an den Barfüßer-Konvent in Luzern hervor, an dessen Gründung auch das Kloster Murbach maßgeblich beteiligt war. Wahrscheinlich ist Hugo hier nicht der tatsächliche Vorname sondern ein Übername der in der Nordenbergischen Linie als "Hacken" (auch Hake, Hacho, Hako, Haco) verwendet wurde und sich später sogar zum Familienname entwickelte (Hacken von Wallerstein, Hacken von Hoheneck, von Weitlingen) wurde. Eine weitere Theorie spricht sich dafür aus, dass Gutta eine Tochter Arnolds von Rothenburg gewesen sein könnte[40] und nicht aus dem Haus Weinsberg abstammte[41], wie es Gewin darstellte. Dieser Arnold bekleidete jedoch nicht das Amt des Küchenmeisters (magister coquine), sondern das des Schenken („dapifer“). Diese Theorie kann urkundlich jedoch klar widerlegt werden.[42] [43] Der St. Galler Chronist Christian Kuchimeister soll angeblich ebenfalls auf den Stamm der Herren von Rothenburg zurück gehen.[44]
Beim Thronstreit (1314–1325) unterstützten die Rothenburger zunächst Ludwig den Bayern und stellten sich damit gegen den habsburgischen Gegenkandidaten Friedrich den Schönen. Für Ludwig zog Küchenmeister Heinrich von Rothenburg 1316 gegen Schillingsfürst, dass er zusammen mit einer Mannschaft von Rothenburg für ihn erstürmte. Als Dank dafür beförderte dieser Heinrich zum königlichen Hofmeister. Dazu bekam er 100 Pfund Heller als Pfandschaft für die Burg Gailnau zu den 800 Pfund, die ihm Heinrich VII. noch zu dessen Lebzeiten bewilligt hatte.[45] Als Ludwig IV. jedoch begann sich die Gunst der Kurfürsten durch die Abtretung von Teilen des Wittelsbacher Hausbesitzes zu erkaufen stellten sich die Rothenburger an die Seite dessen Bruders Pfalzgraf Rudolf I. der sich nun offen auf die Seite der Habsburger stellte. Wie auch die von Oettinger unterstützten sie nun den habsburgischen Thronkandidaten, Friedrich dem Schönen. Nach der Schlacht bei Mühldorf 1322 verloren Heinrich und Leopold von Nordenberg Burg Billriet welche Ludwig von Bayern nun Ludwig und Berthold von Henneberg zu Lehen gab.[46] Sie muss danach aber wieder in deren Besitz gelangt sein.
Die außerordentliche Stellung, welche die Herren von Rothenburg noch im 14. Jahrhundert hatten, zeigt die Erwähnung von zwei Nebenlinien der Rothenburger, der Herren von Nordenberg und der Herren von Limpurg, in der Goldenen Bulle, die am 10. Januar 1356 auf dem Hoftag zu Nürnberg verkündet wurde. Darin steht: (Kapitel XXVII) „Und wann also die wetliche Chur-Fürsten ihr Ampt vollbracht haben / soll der von Falckenstein / der Cämmerer / das Pferd / und das Becken des Marg-Grafen von Brandenburg zu ihm nehmen / und soll ihm werden. Und dem Küchen-Meister von Nordenberg soll das Pferd und die Schüssel des Pfaltz-Grafen bey Rhein werden. Dem Schencken von Limburg / das Pferd und der Kopff des Königs von Böhem…“ und noch einmal im Kapitel XXIX, § 2: „…Auch soll der Hofmeister geben dem Schencken von Limburg / von dem angeregten Geld / zehen Marck / dem Küchenmeister von Nordenberg auch zehen Marck.“
Militärische Zuzüge, eine grosszügige Spendenpolitik und vor allem der wachsende Einfluss der städtischen Bürgerschaft zu Rothenburg die alles daran setzte den Einfluss der Herren von rothenburgischen Hauptlinien zu schwächen, führten bereits in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts zur zunehmenden Verschuldung und zum schleichenden Untergang gleich mehrerer Linien. Als nach der verlorenen und verlustreichen Schlacht bei Sempach 1386 nun auch zunehmend das von ihnen unterstützte Haus Habsburg unter Druck geriet war der Sturz der Herren von Rothenburg eingeleitet. Bei der Schlacht bei Sempach beklagten nicht nur die Rothenburger (Küchenmeister Georg), sondern auch die Freiburger Linien Geben-Schüser (Lüthold Schüser/Scheffer) und Meyer-Niessen (Bannerträger Henmann) schwere Verluste. Das Städtebündnis, welches der Stadt Rothenburg militärische Unterstützung anderer erstarkender Städte bei den nun zahlreichen Fehden zwischen der Stadt und den Herren von Rothenburg brachte, brach die Vorherrschaft in ihren Stammlanden. Die Nordenberger Linie war gezwungen, Burg Bielriet zu versetzen. Sie konnte zwar von den mit ihnen verschwägerten Herren Hohenlohe-Brauneck ausgelöst werden, wurde aber 1390 bei Streitigkeiten mit der Stadt Hall vollständig zerstört. Auch die Stammburg Nordenberg musste an die Reichsstadt Rothenburg ob der Tauber verkauft werden. Auch dieser Verkauf führte zu Streitigkeiten, so dass auch diese Burg 1407/1408 durch den Nürnberger Burggrafen Friedrich dem Erdboden gleich gemacht wurde. Der Linie Geben-Schueser verblieb nach der Schlacht bei Sempach, bei der das Familienoberhaupt fiel, nur noch das Vogteiamt in Birkingen mit dem dortigen Hofgut, wo sie verarmt weiterlebten. Georg, der Küchenmeister, erhielt die besondere Ehre, als einer der 40 auserlesenen Gefallenen gemeinsam mit dem ebenfalls gefallenen Leopold III. von Habsburg in der Klosterkirche in Königsfelden bestattet zu werden. Ein Abbild von ihm hängt noch heute im linken Seitenschiff der Klosterkirche.
Rothenburg
Die Linie die sich nach Rothenburg ob der Tauber benannte hatte ihren Sitz auf der "Hinterburg" auch Neueburg genannt in Rothenburg. Sie befand sich im westlichen Teil über einem schroffen Abhang. Der Zugang erfolgte durch ein festes Tor von Süden. Auf einer Zeichnung Merians ist die Feste noch eingezeichnet. Nach Bensen ging im 12. Jahrhundert von dieser Linie die Herren von Stollberg aus, die er dann zu Stammvätern der Linien Nordenberg und von Bolanden macht. Weiter zählt er die Herren von Grindellach als Nebenlinie auf.
Von Rothenburg/vom Stein
Heinrich II. und dessen Bruder Engelhard I. führten diese Linie im Gebiet des Nördlinger Ries fort. Ihr Bruder Lupoldus wurde 1242 genannt.[48] Die Linie teilte sich in zahlreiche Nebenlinien, darunter die Herren von Stein (de Lapide).[49] Heinrichs Söhne, Heinrich III. und Hipolt, konnten sich durch die Heirat mit Adelheid und Petrissa von Sulzbürg, den Erbtöchtern des um 1266 verstorbenen Konrad von Sulzbürg, umfangreiche Besitzungen in Oberfranken sichern,[50] obgleich sie durch das Kloster Heilsbronn zum Verkauf ihrer Burg Bürglein genötigt wurden. Da Petrissa zu diesem Zeitpunkt noch minderjährig war, bürgte ihr Schwiegervater Heinrich II. von Rothenburg, genannt von Stein, für den Kauf.[51] Hilpolt nannte sich fortan Stein von Hilpoltstein. Der Sohn Heinrichs III., Heinrich IV. konnte, vermutlich durch Heirat,[52] nach dem Tod Conrads vom Stein um 1280 die Herrschaft Diemantstein übernehmen und nannte sich "vom Stein" oder "de Lapide".
Linie Nordenberg
Als Stammvater der Linie von Nordenberg (Nortenberg, Nortinberc, Northinberg, Nordberg, Nortemberg) kann Heinrichs I. Sohn Lupold angenommen werden, der im Frühjahr 1221 gemeinsam mit seinem Cousin Hartwig von Rothenburg vermutlich am Vierten Kreuzzug (Kreuzzug von Damiette) teilnehmen wollte.[53] Zumindest erscheinen beide, Hartwig und Lupold, als Zeugen in einer Urkunde, die in Bari (Italien) ausgestellt wurde. Ihren Sitz hatte die Linie auf Burg Nordenberg. Sein gleichnamiger Sohn oder Neffe Lupold benannte sich nicht nach Nordenberg, sondern nach Weiltingen.[54] Dieser war mit Margarethe Hackin (von Wellstein), der zweiten Gemahlin des nach 1282 verstorbenen Schenken Gerung von Ehringen der auf Burg Schenkenstein seinen Sitz hatte, verheiratet.[55] Der erste König aus dem Hause Habsburg, Rudolf, verpfändete "seinem Küchenmeister" (coquine nostre magistro) am 22. September 1277 zu Wien die Zehnten zu Wittelshofen und Gerlefingen für 50 Mark Silber.[56] Am 21. August 1281 leihte sich König Rudolf von Habsburg erneut Geld bei Lupold von Nordenberg. Für die 400 Mark Silber übertrug er Lupold 200 Pfund jährliche Einkünfte von Dinkelsbühl.[57] Nach Colland nannten sich die Herren von Nordenberg auch Küchenmeister von Billried (1287 kauften Lupold und sein Sohn Heinrich die Burg von seinen Verwandten, den Schenken von Limpurg) und von Veinau. Auch er beschreibt die Teilung dieser Nebenlinie in weitere Nebenlinien, die sich jeweils nach den Burgen, die sie besaßen, benannten, darunter von Bebenburg, Truchsesse von Habelsee oder Habelsheim, von Seldeneck, von Veinau, von Stollberg (vermutlich über Ansprüche der Grafen von Wertheim die mit den Schenken von Schüpf verwandt waren) und die Herren von Hohenlohe-Brauneck.[58] Nach dem Tod König Rudolfs von Habsburg versuchte Adolf von Nassau die Gunst des habsburgerfreundlichen Haus Nordenberg zu erlangen in dem er das Würzburger Domkapitel dazu bat den Sohn des Küchenmeisters von Nordenberg zum canonicus zu wählen.[59] Um 1300 war Friedrich von Seldeneck mit Elisabeth von Ellrichshausen, einer Tochter des Ludwig von Ellrichshausen, verheiratet. Aus der Ehe gingen die Söhne Ludwig und Heinrich von Seldeneck hervor. Die Herren von Ellrichshausen waren ein reichsfreiherrliches Geschlecht. Beim Konflikt zwischen Ludwig von Bayern und seinem Gegenkönig Friedrich dem Schönen hielten Nordenberger zum Haus Österreich. Nach der Schlacht bei Mühldorf 1322 verloren Heinrich und Leopold von Nordenberg Burg Billriet welche Ludwig von Bayern nun Ludwig und Berthold von Henneberg zu Lehen gab.[60] Sie muss danach aber wieder in deren Besitz gelangt sein. Kindler von Knobloch weist weitere Heiratsverbindungen der Nordenberger zu den Herren von Westerstetten und den Herren von Friedingen nach.[61] 1369 siegelt Lupold von Nordenberg für seine Ehefrau Anna von Westerstetten, Tochter des Heinrich von Westerstetten und der Ida von Hertenstein, die in erster Ehe mit Heinrich von Bernheim verheiratet war.[47] Angeblich gehen auch die Küchenmeister von Wächtersbach, von Gamburg, von Schwartzenfels, das Schweizer Geschlecht Küchenmeister sowie die Meißner Familie Küchenmeister auf die Rothenburger zurück.[62] [63] Nach dem Aussterben der Nordenberger Linie, in der das erbliche Amt der königlichen Küchenmeisters verblieben war, ging es an die Herren von Seldeneck über.
Geben Freiburg im Breisgau
Die Herren Geben hatten ihren ursprünglichen Stammsitz in Umkirch und waren Bürger und Ratsherren der Stadt Freiburg im Breisgau. Daneben übten sie in mehreren Generationen die Rolle des Münzmeisters aus. Als Gründer dieser Linie wird Geben (der Vorname wurde zum Familienname), der Sohn des Heinrich I. von Rothenburg, angesehen.[64] Geben war neben Konrad und Johannes Leitname dieser Linie die mit den Herren Meyer-Niessen Stammes- und Wappengenossen waren. Die Linie Geben Freiburg teilte sich wiederum in zahlreiche Nebenlinien.
Weitere Linien bzw. Stammesverwandte nach Bensen
Weitere Linien bzw. genannt nach Gewin[66]
Nach eigenen Recherchen bestehen darüber hinaus Blutsverwandschaft mit folgenden Geschlechtern:
Gebwin Heilbronn
Als Gründer dieser Nebenlinie wird Cunrat I. Gebewin angesehen, der 1278 bis 1293 als Bürger zu Heilbronn auftrat. Vetreter dieser Linien begleiteten öffentliche Ämter wie Richter und Münzmeister.[67] Gebwin erscheint in der Geschichte der Stadt Heilbronn sowohl als Personen- als auch Familienname. Sie werden als „wahrscheinlich sogar das bedeutendste Patriziergeschlecht der Stadt“[68] bezeichnet. Als Vorname tritt Gebwin auch bei den Heilbronner Geschlechtern Wigmar und Volmar auf. Die Gebwin hatten außerdem den Zunamen „Münzmeister“, „Lemlin“ und „Gemminger“. Die Herren Geben waren durch Heirat mit den Herren von Gemmingen verwandt. Gebwin II., (1324–1357), der Richter und Münzmeister zu Heilbronn war mit einer Tochter aus dem badischen Geschlecht von Gemmingen verheiratet. Der aus dieser Ehe geborene Sohn nannte sich nach dem Namen seiner Mutter von Gemmingen.[69] Die Herren Gebwin gehörten zu jenen Heilbronner Patrizierfamilien, die von den ebenfalls mit ihnen Verwandten Herren von Weinsberg das Lehen über den Ort Neckargartach erlangten, womit die historische Bindung Neckargartachs an Heilbronn begann. In diesem Stadtteil ist noch heute die Gebwinstraße nach der Patrizierfamilie benannt.
Mittelfränkische Linie Gebin
Zur mittelfränkischen Linie der Herren Geben zählen die Herren von Hofstetten, von Dietenhofen, Esel, Eseler, Schenk von Arberg, von Hirschlach uns Schenk von Hofstetten. Daraus entwickelten sich weiter die Linien Schenk von Geyern und von Erlingshofen.[70] Aus der Linie Schenk von Arberg gingen die Linie Schenk von Geyern sowie die Schenken von Leutershausen hervor.[71] Die mittelfränkischen Schenken waren ab der Mitte des 13. Jahrhunderts häufig in öttingischen Urkunden zu finden.[72] Mit dem Tod Konrads von Diemantstein († um 1280) trat Heinrich IV., Sohn Heinrichs III. von Rothenburg und der Adelheid von Sülzburg und Enkel des Heinrichs II. und Gertrud vom Stein, in die Stammfolge der Herrschaft Diemantstein ein. Die zahlreiche Nachkommenschaft Heinrichs III, der sich nicht von Rothenburg, sondern vom Stein nannte, führte im 14. Jahrhundert zur Aufsplitterung der Herrschaft Diemantstein.[73] Eine weitere Linie nannte sich von Weiltingen. Wie schwierig es ist, die zahlreichen Linien auseinanderzuhalten, veranschaulicht eine Urkunde vom 10. Februar 1285 worin 5 verschiedene Personen alle mit dem gleichen Vornamen "Lupold" erscheinen. Darin verkaufen der Schenk Leupoldus von Weiltingen und seine Ehefrau Agnes mit Einverständnis ihres Sohnes Ritter Lupoldi und dessen Ehefrau Güter zu Mühlhausen an den Abt des Klosters Ebrach. Die Urkunde siegelten: Lupoldus senior, frater ejusdem Heinricus de Seldenecke, Lupoldus coquine magister dictus de Nordenberg, Lupoldus filius ejusdem et Lupoldus juniuor.[74] Es existieren zwei Lupold von Weiltingen zeitgleich – ein weltlicher, der in dieser Urkunde gemeinsam mit seinem gleichnamigen Sohn genannt wird, und ein geistlicher Lupold von Weiltingen. Der geistliche Lupold von Weiltingen war 1287 König Rudolfs von Habsburg Rat und Kaplan.[75] Am 28. Juni 1392 verpfändete Herzog Leopold (IV.) von Österreich im Namen seines Vetters Albrecht und seiner eigenen Brüder die beiden Städte und Burgen zu Haigerloch an Konrad von Weiltingen.[76] Die beiden weltlichen Lupold von Weiltingen erschienen noch einmal zusammen 1289. König Rudolf bestellte zur Schlichtung eines Streits den Grafen Ludwig von Oettingen, assumto - seu Lupoldo de Wiltingen seniore vel magistro Coquine, mit Lupoldo juniore de Wiltingen. Nach dem Grabstein in der Rothenburger Spitalkirche starb der Vater 1291. Sein Sohn folgte seinem 1283 verstorbenen Vetter Hermann II. als Schultheiß zu Rothenburg.
Oberpfälzische Linie Gebin
Eine weitere Linie trug unter anderem den Beinamen von Griesbach (Grießbuck?). Chunrat wurde dort von 1235 bis 1278 als Ritter und Truchsess des Fürstbischofs von Eichstätt genannt („Cunradus Dapifer de Lintburch 1275“).[77] Er war mit der Tochter Walthers I. Schenk von Limburg bei Wilburgstetten (1230–1249), einer Stammesverwandten der Schenken von Schüpf[78], verheiratet. Dieser Konrad, der sich auch Schenk von Limpurg nannte, ist wahrscheinlich identisch mit Konrad von Klingenberg deren Wappen wofür nebst zahlreichen urkundlichen Erwähnungen zusammen mit den Reichsküchenmeistern auch die Wappengleichheit mit der Mittelfränkischen Linie von Geyern spricht. Eventuell ist er ebenfalls mit dem Minnesänger Schenk Konrad von Limpurg gleichzusetzen. Grund dieser Annahme ist die Übertragung der Burg Bielriet durch Gottfried von Hohenlohe an den Minnesänger um das Jahr 1280.[79] Friedrich von Limpurg, der im Stammbaum der über die Erbschenken von Limpurg 1593 in Obersontheim erstellt wurde, erscheint dort mit dem Wappen der Herren von Rothenburg, verheiratet mit einer unbekannten Dame aus dem Hause Limpurg. Obgleich dieser Stammbaum Fehler aufzeigt untermauert er dennoch die Aussage Gewins der behauptet, dass Conrad, der Sohn Heinrichs I. von Rothenburg, mit einer Tochter Walters I. von Limpurg verheiratet war. Der im Stammbaum aufgeführte Friedrich war demnach der Sohn Conrads von Rothenburg der sich jedoch wie sein Vater Schenk von Limpurg nannte. Friedrich von Limpurg verkaufte die von seinem Vater wohl ererbte Burg Bielrit 1287 an seinen Onkel Lupold von Nortenberg gemeinsam mit seiner Ehefrau Mathilde von Dürn.[80] Conrads zweiter Sohn Wirnto (wohl ein Kosename für Wernher[81]), der auch denn Übernamen Gebin hatte, führte diese Linie fort, nannte sich jedoch nicht von Griesbach, sondern von Allersberg, später auch von Möning, und war mit einer Tochter des Wolfhard von Woffenbach verheiratet.[82] Den Namen von Limburg führte dessen Schwager Erkengerus fort („Heinricus dapifer de Limpurg gener noster. Erkenboldus de Limpurg“ 1311).[83] [84] Urkundlich trat Wirnto als Zeuge des Reichsministerialen Ulrich von Sulzbürg unter den folgenden Namen auf: 1269 als Wirnto gemeinsam mit seinem Bruder Chunrad, 1274 als Wirnto von Allersberg erneut mit seinem Bruder, 1279 als Wirnto von Sulzbürg. Wirnto bürgte bei einem Verkauf eines Gutes zu Wirzach von Ulrich und Irmgard von Sulzbürg an das Kloster Seligenporten am 24. Juni 1279. Interessanterweise wird darin auch eine Reihe von Familienmitgliedern der mittelfränkischen Linie genannt, darunter Frater Heinrich de Lapide und Frater Hilpold de Lapide.[85] Weiter werden 1283 Wirinco miles de Alersperch, 1286 Wirnto de Alersperch als miles (Ritter) in Urkunden des Klosters Seligenporten genannt.[86] Wirntos Sohn Werner, genannt von Rorbach (urkundlich von 1312 bis 1323), war Richter in Pfaffenhofen und mit einer Tochter von Gottfried Kropf, genannt von Flügelingen, verheiratet. Deren Sohn Wolfhard I., genannt Gebin, trat urkundlich erstmals 1333 auf und heiratete Adelheid von Mairhofen. Er starb 1377. Wolfhards Sohn, Hofmarkherr Heinrich I. (1364–1399), nannte sich Gebin von Hagenhill und war Ritter des Zopfordens. Er saß zu Altmannstein und war dort auch Richter. Wirnto hatte noch drei weitere Brüder. Der geistliche Chunrad Geben (1278 notarius des Bischofs von Eichstätt 1291 Oblaiker und von 1306 bis 1318 Dekan des Bischofs von Eichstätt) Chunrad Geben, und Walther die sich von Wald (bei Gunzenhausen) nannten.[87] Chunrad Gebino wird 1304 als Ministeriale des Grafen Ulrich von Truhendingen genannt. Zu einer folgenden Generation gehörte Gebino, der in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts Schenk der Burggrafen von Nürnberg, Erben der ausgestorbenen Grafen von Truhendingen war. Dieser Gebino hatte Besitz in Kurzendorf bei Ansbach, etwa 20 km von Wald gelegen.[88]
Nach Justinus P. J. Gewin (ab Adalbert I.)
1. Adalbert I. (urkundlich erwähnt circa 967 - circa 995 ∞ Drusunda (von Brixen) aus dem Geschlecht der Aribonen, Tochter des Grafen Aribo III. (urkundlich erwähnt circa 950 - 976 Sohn des Aribo von Leoben)
[1] Bavaria: Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern, Band 3, 1865, S. 1292
[2] Maximilian Prokop von Freyberg: Einführung und Beleuchtung des Codex traditionum Monasterii St. Castuli in Moosburg. Codex Nr. 68
[3] J. P. J. Gewin: Die Verwandtschaften und politischen Beziehungen zwischen den westeuropäischen Fürstenhäusern im Frühmittelalter, H. L. Smits, 1964
[4] So auch dargestellt in: Archiv für Sippenforschung und alle verwandten Gebiete. Band 21, C.A. Starke, 1942
[5] J. G. D. Memminger: Württembergische Jahrbücher für vaterländische Geschichte - Sagen von dem Ursprunge der Familie von Waldburg, S. 150, 1834, Erstes Heft
[6] Dr. J. P. J. Gewin, Blüte und Niedergang Hochadeliger Geschlechter im Mittelalter, 1957, S. 32
[7] ZGORh 2, S. 297
[8] Akademie der Wissenschaften (Wien): Sitzungsberichte, Band 40, 1862, S. 483
[9] In ZGORh unrichtig als Crassenus Sohn des Iring dargestellt. Vgl. Regesta Imperii
[10] ZGORh, Band 2, S. 297
[11] ZGORh, Band 11, S. 18
[12] Carl Friedrich COLLAND: Historische, und durch Wappen erläuterte Nachrichten, von dem altfränkischen Geschlecht der Herren von Nordenberg, Ellwangen 1777
[13] Dr. Friedrich Küchenmeister: Die Küchenmeister des Meißnerlandes, am Hofe der Wettiner und an dem der Meißner Bischöfe im 13. bis Anfang des 15. Jahrhunderts. In Neues Lausitzisches Magazin, Band 52, Görlitz 1876, S. 207ff
[14] Dr. J. P. J. Gewin, Blüte und Niedergang Hochadeliger Geschlechter im Mittelalter, 1957, S. 23
[15] RI VI,2 n. 938, in: Regesta Imperii Online
[16] RI VI,2 n. 649, in: Regesta Imperii Online
[17] RI VI,2 n. 583, in: Regesta Imperii Online
[18] vgl. Niese Reichsgut 24
[19] Hohenlohisches Urkundenbuch. Band 1, S. 26.
[20] Bavaria: Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern, Band 3, 1865, S. 1292
[21] J. P. J. Gewin: Die Verwandtschaften und politischen Beziehungen zwischen den westeuropäischen Fürstenhäusern im Frühmittelalter, H. L. Smits, 1964. S. 22
[22] Württembergisches Urkundenbuch, Band III., Nr. 558, S. 6–7
[23] Staatsarchiv Ludwigsburg B 503 I U 385
[24] Staatsarchiv Ludwigsburg B 503 I U 392
[25] Dr. J. P. J. Gewin, Blüte und Niedergang Hochadeliger Geschlechter im Mittelalter, 1957, S. 36
[26] Stillfried Kloster Heilsbronn – Ein Beitrag zu den Hohenzollerischen Forschungen. S. 207
[27] Württembergisches Urkundenbuch. Band III., Nr. 695
[28] Stillfried Kloster Heilsbronn – Ein Beitrag zu den Hohenzollerischen Forschungen. S. 207
[29] Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn. Band 2, S. 305
[30] J. P. J. Gewin: Die Verwandtschaften und politischen Beziehungen zwischen den westeuropäischen Fürstenhäusern im Frühmittelalter, H. L. Smits, 1964. S. 80 ff.
[31] Eduard Winkelmann: Geschichte Kaiser Friedrichs des Zweiten und seiner Reiche: 1212–1235, Band 1, S. 454
[32] Württembergisches Urkundenbuch Band XI., Nr. N5577, Seite 469-470
[33] Staatsarchiv Ludwigsburg Urkunde B 186 U 15
[35] Zeitschrift für Deutsches Altertum und Deutsche Literatur, Band 39, S. 238
[36] Helmut de Boor: Corpus der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Band 1, Ausgaben 1-564, Schauenburg 1932, S. 291
[37] Urkundenbuch der Stadt Freiburg, 1829
[38] P. F. Malachiam: Annales oder Jahrs-Geschichten der Baarfüseren oder Minderen Brüder S. Franc. ord. Colmar 1864, S. 66
[39] Xavier Mossmann: Cartulaire de Mulhouse, Band 1, S. 3
[40] Jahrbuch der K. K. Heraldischen Gesellschaft „Adler“. Wien 1903, S. 14
[41] Akademie der Wissenschaften (Wien): Sitzungsberichte, Band 40, 1862, S. 483
[42] Staatsarchiv Ludwigsburg B 503 I U 385
[43] Staatsarchiv Ludwigsburg B 503 I U 392
[44] Dr. Friedrich Küchenmeister: Die Küchenmeister des Meißnerlandes, am Hofe der Wettiner und an dem der Meißner Bischöfe im 13. bis Anfang des 15. Jahrhunderts. In Neues Lausitzisches Magazin, Band 52, Görlitz 1876, S. 221
[45] Heinrich Wilhelm Bensen: Historische Untersuchungen über die ehemalige Reichsstadt Rotenburg, S. 198
[46] Dr. Friedrich Küchenmeister: Die Küchenmeister des Meißnerlandes, am Hofe der Wettiner und an dem der Meißner Bischöfe im 13. bis Anfang des 15. Jahrhunderts. In Neues Lausitzisches Magazin, Band 52, Görlitz 1876, S. 220/221
[47] Urkunde B 509 U 361 (StA Ludwigsburg)
[48] Karl Ferdinand von Jung: Miscellanea. 1, Frankfurt und Leipzig 1739, S. 7.
[49] J. P. J. Gewin: Die Verwandtschaften und politischen Beziehungen zwischen den westeuropäischen Fürstenhäusern im Frühmittelalter, H. L. Smits, 1964. S. 80 ff
[50] Karl Ferdinand von Jung: Miscellanea. 1, Frankfurt und Leipzig 1739, S. 9
[51] Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn. Band 2, S. 168
[52] Historisches Lexikon Bayerns
[53] Württembergisches Urkundenbuch, Band III, Nr. 648, S. 124–125
[54] H. Bauer: Die Butigler von Weiltingen, die Herrn von Insingen und Rotenburg auch die Herrn von Seldeneck, Beilage IV., in Jahresbericht des Historischen Vereins für Mittelfranken, Band 35, S. 6
[55] Jahresbericht des Historischen Verein für Schwaben - H. Bauer: Die Schenken von Ehringen, Schenkenstein auf Hohenburg, Röckingen, Unter-Bibert, Reichenbach und Diespeck, 1866, Bd. 32, S. 57
[56] RI VI,1 n. 861, in: Regesta Imperii Online
[57] RI VI,1 n. 1375, in: Regesta Imperii Online
[58] Carl Friedrich COLLAND: Historische, und durch Wappen erläuterte Nachrichten, von dem altfränkischen Geschlecht der Herren von Nordenberg, Ellwangen 1777
[59] RI VI,2 n. 193, in: Regesta Imperii Online
[60] Dr. Friedrich Küchenmeister: Die Küchenmeister des Meißnerlandes, am Hofe der Wettiner und an dem der Meißner Bischöfe im 13. bis Anfang des 15. Jahrhunderts. In Neues Lausitzisches Magazin, Band 52, Görlitz 1876, S. 220/221
[61] Julius Kindler von Knobloch: Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 3): M - R — Heidelberg, 1919
[62] Neues lausitzisches Magazin, Band 52, 1876, S. 207ff
[63] Dr. Friedrich Küchenmeister: Die Küchenmeister des Meißnerlandes, am Hofe der Wettiner und an dem der Meißner Bischöfe im 13. bis Anfang des 15. Jahrhunderts. In Neues Lausitzisches Magazin, Band 52, Görlitz 1876, S. 222
[64] J. P. J. Gewin: Die Verwandtschaften und politischen Beziehungen zwischen den westeuropäischen Fürstenhäusern im Frühmittelalter, H. L. Smits, 1964. S. 80 ff
[65] Die Vögte und Truchsesse von Rotenburg, in Jahresbericht des Historischen Vereins Mittelfranken, Bd. 30 S. 102
[66] Dr. J. P. J. Gewin: Blüte und Niedergang Hochadeliger Geschlechter im Mittelalter, S-Gravenhage, 1957
[67] J. P. J. Gewin: Die Verwandtschaften und politischen Beziehungen zwischen den westeuropäischen Fürstenhäusern im Frühmittelalter, H. L. Smits, 1964. S. 80 ff
[68] Axel Hans Nuber: Heilbronner Geschlechter in Gmünd, Gmünder Geschlechter in Heilbronn, in: Hist. Verein Heilbronn, 23. Veröffentlichung (1960)
[69] Dr. J. P. J. Gewin, Blüte und Niedergang Hochadeliger Geschlechter im Mittelalter, 1957, S. 26
[70] J. P. J. Gewin: Die Verwandtschaften und politischen Beziehungen zwischen den westeuropäischen Fürstenhäusern im Frühmittelalter, H. L. Smits, 1964. S. 80 ff
[71] Johann Gottfried Biedermann: Geschlechtsregister der Reichsfreien unmittelbaren Ritterschaft Landes zu Franken löblichen Orts an der Altmühl
[72] 12. Jahresbericht des historischen Vereins Mittelfranken. Beilage V. Herr Pfarrer Guth: Die Gräflich Oettingischen Schenken. Ansbach 1842, S. 51 ff.
[73] Historisches Lexikon Bayerns
[74] Fünfunddreissigster Jahresbericht des historischen Vereins von Mittelfranken, 1867, S. 64
[75] Fünfunddreissigster Jahresbericht des historischen Vereins von Mittelfranken, 1867, S. 64
[76] Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Urkunde B37 a U 1
[77] Karl Ferdinand von Jung: Miscellanea. 1, Frankfurt und Leipzig 1739, S. 10
[78] Bauer: Über den Stammsitz der Kaiserschenken Schüpf und Limburg, S. 201ff
[79] Staatsarchiv Ludwigsburg Urkunde B 186 U 15
[80] Staatsarchiv Ludwigsburg B 186 U 17
[80b] RIplus Regg. B Augsburg 1 n. 308, in: Regesta Imperii Online
[81] Dr. J. P. J. Gewin, Blüte und Niedergang Hochadeliger Geschlechter im Mittelalter, 1957, S. 34
[82] J. P. J. Gewin: Die Verwandtschaften und politischen Beziehungen zwischen den westeuropäischen Fürstenhäusern im Frühmittelalter, H. L. Smits, 1964. S. 80 ff
[83] J. P. J. Gewin: Die Verwandtschaften und politischen Beziehungen zwischen den westeuropäischen Fürstenhäusern im Frühmittelalter, H. L. Smits, 1964. S. 22
[84] Karl Ferdinand von Jung: Miscellanea. 1, Frankfurt und Leipzig 1739, S. 20
[85] Staatliches Archiv Bayerns, Urkunde STAAM, Staatseigene Urkunden 730, Staatarchiv Amberg
[86] J.P.J Gewin: Blüte und Niedergang hochadeliger Geschlechter im Mittelalter, S. 17
[87] Dr. J. P. J. Gewin, Blüte und Niedergang Hochadeliger Geschlechter im Mittelalter, 1957, S. 19
[88] Dr. J. P. J. Gewin, Blüte und Niedergang Hochadeliger Geschlechter im Mittelalter, 1957, S. 20
[89] Archiv für Kunde österreichischer Geschichts-Quellen, Band 30, Wien, 1864. Erster Abschnitt. Unsichere Reihe. Graf Friedrich I. und seine muthmasslichen Söhne Albert I. und Ernst von 1058-1102, S. 227 ff
[90] Jacobi erkennt ihn als den um 1136 genannten Gebeno de Offenheim und somit dem Stammvater der Arberger Schenken, nicht dessen Sohn Rudiger wie es Gewin darstellt. Er bemerkt weiter, dass Gebeno von Uffenheim stammesverwandter der Herren von Hohenlohe sind. Diese Darstellung ist durchaus plausibel.
[91] Friedrich Jacobi: Urgeschichte der Stadt und des ehemaligen Fürstenthums Ansbach
[92] Bavaria: Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern, Band 3, 1865, S. 1292
[93] Akademie der Wissenschaften (Wien): Sitzungsberichte, Band 40, 1862, S. 483
[94] So nicht dargestellt bei Gewin doch urkundlich belegt als Bruder des Helmericus - Urk. vom 15. Juli 1213 in Monumenta Boica
[95] So nicht dargestellt bei Gewin doch urkundlich belegt als Bruder des Reichsküchenmeisters Heinrich von Rothenburg. Urkunde vom 3. Juni 1201. - Iringo, fratre Heinrici magistri coquine de Rotenburg ZGORh 2, S. 297 Nach Bauer erscheint Iringus Sohn wieder 1216 Iringus scultetus et frater ejus Goteboldus
[96] Württembergisches Urkundenbuch
Anmerkungen
1. In ZGORh unrichtig als Crassenus Sohn des Iring dargestellt. Vgl. Regesta Imperii
2. Der Text des Herbslieds darf durchaus zweideutig verstanden werden. Gebewin - was im Kontext als das "Wein gebende" verstanden werden kann war damals auch der Beiname eines Edelgeschlechts. Setzt
man den besungenen Herbst mit der Ehefrau jenes Gebewins gleich macht die Liedzeile erst wirklich Sinn, denn der Herbst ist nicht die Zeit wo der Wein geht, sondern die Zeit wo der Wein kommt. Die
unglückliche Liebe des Steinmars zur Dame aus dem Haus Geben, könnte durchaus einen realen Hintergrund gehabt haben. In einer Urkunde vom 1. Dezember 1276 worin das Damenstift Säckingen dem
Deutschordenshaus in Freiburg den Zehnt eines vom Stift abhängigen Spitals verleiht tritt Konrad Steinmar (Dienstmann des Minnesängers Walther von Klingen), der wohl selbst als Minnesänger
auftrat, neben Johannes von Urberg auf. Dessen Bruder war der Vater der Gutta von Urberg, der Ehefrau des Johannes Geben. Berthold Steinmar, der um einiges Älter als Gutta gewesen sein dürfte,
darf somit zum engeren Umfeld der Herren Geben gezählt werden. Die Herren Geben betrieben auch das Badehaus in Freiburg worauf eine weitere Textzeile im Lied anspielt. Darüber hinaus hatten
sie Besitzungen in Weitbruch (bei Straßburg) sowie in Birkingen (im Südschwarzwald bei Waldshut) wo auch Steinmars Dienstherr Walther von Klingen begütert war.
3. Jacobi erkennt ihn als den um 1136 genannten Gebeno de Offenheim und somit dem Stammvater der Arberger Schenken, nicht dessen Sohn Rudiger wie es Gewin darstellt. Er bemerkt weiter, dass Gebeno
von Uffenheim stammesverwandter der Herren von Hohenlohe sind. Diese Darstellung ist durchaus plausibel.
4. So nicht dargestellt bei Gewin doch urkundlich belegt als Bruder des Helmericus - Urk. vom 15. Juli 1213 in Monumenta Boica
5. So nicht dargestellt bei Gewin doch urkundlich belegt als Bruder des Reichsküchenmeisters Heinrich von Rothenburg. Urkunde vom 3. Juni 1201. - Iringo, fratre Heinrici magistri coquine de Rotenburg ZGORh 2, S. 297 Nach Bauer erscheint Iringus Sohn wieder 1216 Iringus scultetus et frater ejus Goteboldus
6. So nicht dargestellt bei Gewin doch urkundlich belegt als Sohn des Iring Cresso: Heinricus magister coquine, Iringus Crhessoa, Iringus filius eius